Loris Baz (28): «Ducati will mich in den USA haben»
Zwischen 2012 und 2020 fuhr Loris Baz in der Superbike-WM 133 Rennen auf Kawasaki, BMW und Yamaha, von denen er 18 auf dem Podium beendete. In Silverstone 2012 und 2013 siegte er. Seine beste WM-Saison hatte er 2014 für das Kawasaki-Werksteam, als er Gesamtfünfter wurde.
Dieses und nächstes Wochenende ersetzt der 28-Jährige im Team Go Eleven Ducati den verletzten Chaz Davies, der an Rippenbrüchen und Prellungen laboriert, nachdem er in Barcelona von Lucas Mahias abgeschossen wurde.
Hauptberuflich bestritt Baz dieses Jahr die US-Superbike-Meisterschaft, welche er für das Team Warhorse HSBK Ducati New York als Vierter beendete.
«Ich bin hier, um Spaß zu haben», betonte der Franzose in Jerez. «Das ist eine großartige Möglichkeit, die Saison zu beenden. Ich habe immer gesagt, dass ich glaube, einen Platz in der WM verdient zu haben. Ich könnte mit einem guten Motorrad gute Leistungen zeigen. Bekäme ich ein gutes Bike, würde ich gerne zurückkommen. Es gibt aber nicht viele gute Bikes, mit denen man an der Spitze kämpfen kann. Ich habe den Titel in den USA dieses Jahr nicht gewonnen, Ducati will es besser machen. Noch habe ich nicht unterschrieben, aber zu 90 Prozent fahre ich nächstes Jahr wieder in den USA und für dasselbe Team. Ducati will mich in den USA haben. Wir werden versuchen, besser zu arbeiten und früher damit anzufangen. Jetzt können wir über den Winter arbeiten, was letztes Jahr nicht möglich war. Wir haben auch über das ganze Jahr nur zwei Tage getestet. Zieht man das alles in Betracht, haben wir eine ordentliche Saison gezeigt. Nach dem ersten Jahr weiß man, was man im zweiten zu tun hat.»
Baz ist jetzt 28 Jahre alt, er hat noch einige gute Rennfahrerjahre vor sich. «Als ich 20 war ging ich davon aus, dass meine Karriere mit 30 beendet ist», grinste der Ducati-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Jetzt bin ich 28 und mir sicher, dass ich bis 40 fahren kann. Ich liebe den Rennsport jedes Jahr mehr und arbeite immer noch härter dafür. Weitere sieben bis zehn Jahre auf Top-Level halte ich für möglich. In SBK gibt es weniger Events als im Grand-Prix-Sport, nur 12, 13 oder 14 Wochenenden im Jahr. Deshalb ermüdet einen die SBK-Karriere nicht so wie eine im GP-Fahrerlager. In der Superbike-WM war es schon immer so, dass die Fahrer etwas älter sind, im GP-Sport sehr jung. Ich liege momentan in der Mitte.»
«Ich habe es immer genossen, in diesem Paddock zu sein», ergänzte Loris. «Ich genieße auch diese Strecken und das Fahren dieser Bikes. Das ist anders als in den USA. Dort braucht man auf den meisten Strecken keinen sechsten Gang, manchmal nicht mal den fünften. Dort fährt man auf eine andere Art Motorrad. Und es ist so, dass die Panigale V4R mit den Pirelli-Reifen in der WM besser funktioniert.»