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Ducati schnappt Yamaha Riesentalent Luca Bernardi weg

Von Ivo Schützbach
Teamchef Marco Barnabo (li.) mit Luca Bernardi

Teamchef Marco Barnabo (li.) mit Luca Bernardi

Der seit Anfang September verletzte Luca Bernardi hat in seiner Debütsaison in der Supersport-WM so viel Eindruck hinterlassen, dass Barni Ducati mit ihm jetzt einen Vertrag für die Superbike-WM unterschrieben hat.

Seit Wochen war klar, dass Luca Bernardi für 2022 in die Superbike-WM aufsteigen will. Der 19-Jährige hatte mehrere Angebote vorliegen, Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli hätte ihm liebend gerne ein attraktives Paket offeriert. Doch die vier Plätze in den Teams Pata und GRT sind mit Toprak Razgatlioglu, Andrea Locatelli, Kohta Nozane und Garrett Gerloff bereits besetzt.

Yamaha hätte Bernardi nur in einem Kundenteam wie GMT94 oder Gil Motor Sport unterbringen können und bot ihm auch nur einen Vertrag für 2022 an. Das war für den talentierten Youngster nicht sehr reizvoll.

Ducati nützte die Gunst der Stunde und machte den Japanern das neben Manuel Gonzalez größte Talent in der Supersport-WM abspenstig – Bernardi unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Barni Ducati. «Sie haben bewiesen, dass sie mehr als alle anderen an meine Entwicklung glauben. Marco Barnabo stand auch nach dem Sturz in Magny-Cours zu mir, er setzt trotzdem auf mich.»

Bis zum zweiten Rennen in Magny-Cours hatte Luca Bernardi eine ausgezeichnete erste Supersport-WM-Saison. In 14 Rennen fuhr der Youngster aus San Marino neunmal in die Top-5 und fünfmal aufs Podium, er lag auf dem vierten Gesamtrang. Bei seinem Sturz in Frankreich führte er, als er in der Schikane vor der Start-Ziel-Geraden ausrutschte und am Boden liegend von den Maschinen von Domi Aegerter und Jules Cluzel getroffen wurde. Unglücklicherweise brach sich Bernardi den 12. Brustwirbel und fällt für den Rest der Saison aus. Seinen Platz bei CM Yamaha hat seit Barcelona Ex-Weltmeister Randy Krummenacher übernommen.

«Ich hoffe, dass ich schon bald mit dem Team arbeiten kann», meinte Bernardi anlässlich der Vertragsunterzeichnung. «Ich werde versuchen, mich so schnell wie möglich an das Motorrad anzupassen und konkurrenzfähig zu werden.»

Luca hat eine erstaunliche Entwicklung hinter sich. 2017 und 2018 fuhr der heute 19-Jährige in der Supersport-300-WM und agierte mit den Gesamträngen 24 und 17 unscheinbar. Anschließend trat er zwei Jahre in der Italienischen Supersport-Meisterschaft an, in welcher er 2020 fast alle Rennen gewann und Champion wurde.

«Seine Leistungen in der Supersport-WM haben mich vom ersten Rennen an beeindruckt», hielt Teamchef Barnabo fest. «Er wächst an seinen Aufgaben, und das auch noch sehr schnell. Selbst auf Strecken, die er nicht kannte, war er auf Anhieb stark. Das hat mich überzeugt, in ihn zu investieren. Er hat jetzt zwei Jahre lang Zeit sich zu entwickeln, und seinen Wert unter Beweis zu stellen. Er wird ein Motorrad mit denselben Komponenten wie das Ducati-Werksteam bekommen.»

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