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Alvaro Bautista: Redding hätte besser sein müssen

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista während des Tests Ende November

Alvaro Bautista während des Tests Ende November

Als Ducati für die Superbike-WM 2019 die damals neue Panigale V4R brachte, war Alvaro Bautista anfänglich unschlagbar. In den beiden Jahren danach konnten Redding, Davies und Rinaldi die Erwartungen nicht erfüllen.

Ducati und Alvaro Bautista waren 2019 eine Ausnahmeerscheinung. Der Spanier wechselte nach 16 Jahren im GP-Sport in die seriennahe Superbike-WM und kam mit der Panigale VR4 auf Anhieb hervorragend zurecht. Sie ist das erste Superbike des italienischen Herstellers mit einem V4-Motor und verfügt über zahlreiche MotoGP-Gene.

Bautista gewann die ersten elf Rennen mit bis zu 15,1 sec Vorsprung, im ersten Saisondrittel war der 125er-Weltmeister von 2006 unbesiegbar. Doch dann leistete er sich im Titelkampf gegen den wie immer sehr konstanten Jonathan Rea (Kawasaki) mehrere Stürze, zum Teil in Führung liegend. Trotzdem standen am Jahresende 16 Siege und 24 Podestplätze zu Buche.

Honda lockte Bautista für 2020 und 2021 mit einer kolportierten Jahresgage von eine Million Euro zu sich, doch sportliche Erfolge waren in dieser Zeit rar gesät. Nur dreimal schaffte es der momentan langhaarige Spanier als Dritter aufs Podium.

Bautistas Nachfolger bei Ducati, der Engländer Scott Redding, eroberte im gleichen Zeitraum in 61 Rennen 12 Siege und 37 Podestplätze und beendete die Weltmeisterschaft als Zweiter und Dritter. Chaz Davies und Michael Rinaldi ließen immer wieder mal mit herausragenden Ergebnissen aufhorchen. Doch an Ducatis großes Ziel, nach 2011 endlich wieder die Superbike-WM zu gewinnen, kamen auch sie nicht heran.

Also hat der Hersteller aus Borgo Panigale, einem Vorort von Bologna in Norditalien, Bautista für die nächsten zwei Saisons zurückgeholt. Ducati braucht Bautista – und Bautista braucht Ducati, wenn er Weltmeister werden möchte.

Ende November absolvierte der Mann aus Talavera de la Reina in Jerez seine ersten Testtage mit der V4R, Anfang Februar geht es in Portimao weiter.

Dass Redding, Davies und Rinaldi in den vergangenen beiden Jahren nicht an seine Erfolge anknüpfen konnten, schreckte Bautista nicht von der Ducati-Rückkehr ab.

«Als ich 2019 zu Ducati kam, war das ein neues Projekt, es war die erste Saison mit diesem Motorrad», erzählte Bautista im exklusiven SPEEDWEEK.com-Interview. «Es war auch für mich die erste Saison in einer neuen Meisterschaft, mit anderen Reifen und Strecken. Ich ging davon aus, dass meine Nachfolger zumindest die gleichen Ergebnisse wie ich holen würden. Es sieht aber so aus, als wären sie mehr gestrauchelt, als sie erwartet hatten. Ich muss aber auch sagen, dass ich damals eine sehr gute Saison hatte. Solche Ergebnisse zu verbessern, ist schwierig. Redding hatte schon ein Jahr Erfahrung mit diesem Motorrad aus der Britischen Meisterschaft – er kam mit mehr Erfahrung in die WM, als ich hatte. Er hatte also bessere Voraussetzungen, um mindestens meine Resultate zu erreichen. Das Motorrad war nach einem Jahr Entwicklung auch besser. Ich habe mir nicht viele Gedanken darüber gemacht, was die genannten Fahrer erreicht haben. Es waren wohl mehr die Leute bei Ducati als ich, die bessere Ergebnisse erwartet hatten. Die Realität ist aber, dass es nicht einfach ist, in der Superbike-WM zu gewinnen.»

«Viele meinen das», ergänzte der 37-Jährige. «Ich gewann in meiner ersten Saison die ersten elf Rennen und es sah so aus, als wäre es einfach, in der Superbike-WM zu siegen. Ich dachte das nie. Ich hatte damals das große Glück, dass ich gleich ein gutes Gefühl mit dem Motorrad hatte und sehr schnell mit ihm fahren konnte. Trotzdem war das mein erstes Jahr, ich brauchte mehr Erfahrung: mit dem Bike, mit den Reifen, mit den Ingenieuren. Wir machten damals einige Fehler, weil wir aufgrund mangelnder Daten die falschen Entscheidungen trafen. Für die Zukunft sind wir besser vorbereitet – mal sehen, welche Leistungen ich zeigen kann.»


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