Gigi Dall'Igna: Ducati V4R hat das beste Konzept
Alvaro Bautista bringt die Stärke der Ducati V4R voll zur Geltung: Den Motor!
Einst stand Gigi Dall‘Igna als Technischer Direktor hinter der revolutionären Aprilia RSV4, mit der Max Biaggi 2010 und 2012 sowie Sylvain Guintoli 2014 die Superbike-WM gewann. Der geniale Ingenieur wechselte im November 2013 als Rennchef zu Ducati. Unter seine Regie wurde die MotoGP-Maschine wieder siegfähig und in der Superbike-WM wich das traditionelle V2-Konzept einem V4-Motor
Durch den Rückzug von Aprilia aus der seriennahen Weltmeisterschaft ist die Panigale V4R das einzige Motorrad mit diesem Konzept. Die Konkurrenz von BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha bauen Reihenvierzylinder. Beide Konzepte haben Vor- und Nachteile.
Der V-Motor ist teurer, dafür ist der Verbau einer größeren Airbox möglich. Außerdem baut ein V-Motor schmaler, was aerodynamische Vorteile mit sich bringt, und er hat mehr Leistungsreserven
Der Reihenmotor benötigt weniger Teile, dadurch ist er günstiger, hat aber wegen der Baubreite aerodynamische Nachteile. Ein Vorteil ist, dass beim Einsatz einer rückwärtsdrehenden Kurbelwelle der gyroskopische Effekt größer ist als bei einem V-Motor. Beim Reihenmotor bleibt mehr Platz für Nebenaggregate und die Balance des Motorrads ist besser.
«Ich bin überzeugt, dass der V4-Motor der beste Motor für ein Rennmotorrad ist», hielt Dall‘Igna bei WorldSBK fest. «Sicherlich haben wir noch etwas Luft nach oben, um die Performance unseres Bikes und speziell die des Motors zu verbessern. Das ist nicht einfach, weil das Niveau der Konkurrenz im Moment so hoch ist. Wir werden unser Bestes geben, um das Motorrad zu verbessern.»
Ducati hat als einziger Hersteller kein Problem damit, Käufer für hochpreisige Motorräder zu finden – die Panigale V4R ist mit 39.900 Euro fast doppelt so teuer ist wie die Kawasaki!
«Mein Job ist es nicht, ein gutes Motorrad zu bauen. Mein Job ist es, Meisterschaften zu gewinnen», betonte der Ducati Corse-Boss. «Die Herstellerwertung ist gut und schön, wichtiger ist aber Fahrermeisterschaft. Ich kann nicht glücklich sein, wenn ich das nicht schaffe.»
Nach vier Meetings der Superbike-WM 2022 sieht es gut für Ducati aus, elf Jahre nach Carlos Checa wieder einen Titel zu gewinnen. Aushängeschild Álvaro Bautista führt die Gesamtwertung mit 220 Punkte um 36 Zähler vor Rekordweltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) an.