James Toseland (41): «Niemand ist wie Toprak»
Toprak Razgatlioglu
Spätestens nach dem Gewinn der Superbike-WM 2021 ist Toprak Razgatlioglu in aller Munde. Kein anderer Fahrer im Fahrerlager der seriennahen Weltmeisterschaften wird vom MotoGP-Paddock so aufmerksam verfolgt wie der Yamaha-Star. Am Dienstag testete der 25-Jährige in Aragón erstmals die M1, 2024 könnte er in die MotoGP wechseln.
Fahrerisch hat Razgatlioglu das Niveau in der Superbike-WM angehoben. Niemand bremst später, auf der Strecke ist er ein unnachgiebiger Kämpfer.
«Bei dem Druck, den Toprak auf die anderen Jungs in der Superbike-WM ausübt, ist eine andere Taktik gefragt», sagte James Toseland als zweifacher Weltmeister bei WorldSBK. «Das hat er 2021 mit Jonathan, Álvaro und natürlich Scott gemacht. Er hat die Messlatte so hoch gelegt, dass die anderen Jungs versuchen, ihre Autorität wiederherzustellen.»
Der Kampf an der Spitze wird zunehmend härter, hauptsächlich zwischen Rekordweltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) und Razgatlioglu. Aus der Ruhe lässt sich der Yamaha-Pilot aber selbst dann nicht bringen, wenn er – wie zuletzt in Assen geschehen – im Positionskampf mit dem Nordiren zu Sturz kommt.
«Ich glaube nicht, dass wir jemals einen so ruhigen und besonnenen Champion wie Toprak gesehen haben – er ist so geerdet. Er ist so geerdet. Mit seiner Kultur, seiner Erziehung und der Betreuung durch Kenan ist er wahrscheinlich der Fahrer, dem man am meisten antun muss, um ihn aus der Fassung zu bringen», glaubt Toseland. «Der einzige Fahrer, den ich erlebt habe, der sich seiner Sache so sicher war, ist Valentino Rossi. Kein Fahrer mag es, einem Risiko ausgesetzt zu werden. Solche Zwischenfälle machen dich vorsichtiger einzuschätzen, was die Gegner bereit sind zu tun, um dich zu schlagen.»