Toprak in MotoGP: Das ist der Rat von Álvaro Bautista
Alvaro Bautista und Toprak Razgatlioglu
Einen Test mit der Yamaha M1 hat Toprak Razgatlioglu am Dienstag in Aragón absolviert und war dem Vernehmen nach nur wenig langsamer als Testfahrer Cal Crutchlow, der über zehn Jahre MotoGP-Erfahrung verfügt. Die anschließenden Äußerungen des 25-Jährigen waren weitaus weniger euphorisch als andere Piloten, die in den Genuss dieser Erfahrung kamen.
Fakt ist auch. Der Yamaha-Pilot fühlt sich wohl im Paddock der Superbike-WM und hat dort einen Vertrag mit dem Yamaha-Werksteam bis 2023.
Beide Welten kennt Álvaro Bautista. Der Spanier wechselte von einer MotoGP-Kunden-Ducati auf das Werks-Motorrad in der Superbike-WM 2019. Welchen Rat würde er Razgatlioglu geben?
«Das ist schwer zu sagen. Toprak hat einen sehr aggressiven Fahrstil, der die Reifen stark beansprucht, und wenn er in die MotoGP geht, wird er das sicher nicht nutzen können. Ich würde es mir sehr gut überlegen, denn in die MotoGP zu gehen ist ein Risiko», sagte der 22-fache Laufsieger bei motosprint. «Es gibt dort viele schnelle Fahrer, und sowohl die Reifen als auch das Motorrad spielen eine wichtige Rolle. Wenn man sich die Yamaha anschaut, scheint nur noch Fabio Quartararo schnell sein zu können – und sein Stil ist völlig anders als der von Toprak. Wenn ich Razgatlioglu wäre, würde ich mir das zwei- oder dreimal überlegen. Denn wenn man im ersten Jahr einen Fehler macht, hat man sieben junge Fahrer, die deinen Platz übernehmen wollen und die von den Werken vielleicht bevorzugt werden, weil sie weniger kosten.»
Bautista geht es im Grunde wie dem Yamaha-Piloten und fühlt sich im Paddock der Superbike-WM zu Hause.
«Ich würde mich sicher freuen, wenn ich die Desmosedici testen könnte», schränkte Bautista ein. «Wenn sich mich aber bitten würden, zur anderen Meisterschaft zurückzukehren, würde ich lange darüber nachdenken, bevor ich antworte.»