Max Biaggi: Sein Urteil über die Superbike-WM 2022
Max Biaggi: Daumen hoch für die Superbike-WM
Max Biaggi hat der Superbike-WM bei seinem Einstieg 2007 viel gegeben, aber der Römer bekam von der seriennahen Weltmeisterschaft auch viel zurück. Der zuvor verschlossene und verbissen wirkende Italiener wurde im freundlichen Superbike-Paddock wieder nahbar und offen. Außerdem addierte der seit Sonntag 51-Jährige seiner bereits beeindruckenden Karriere (vierfacher 250er-Weltmeister) zwei weitere WM-Titel zu, beide mit Aprilia.
Beim Meeting in Misano am 11./12. Juni gab Biaggi der Superbike-WM als Besucher die Ehre. «Das war mein erstes Rennen nach fast 10 Jahren – ich war lange nicht mehr hier», gab Biaggi zu. «Ich sehe immer noch, dass die Fans die Superbike-WM wirklich lieben. Man ist hier viel näher an den Menschen, es ist fast wie eine Familie. Und die Saison hat begonnen, spannend zu werden. Drei Fahrer und drei verschiedenen Herstellern kämpfen an der Spitze. Das ist sehr interessant!»
Das Gedächtnis spielt Biaggi einen Streich: Seinen letzten Auftritt in der Superbike-WM hatte er in Sepang 2015. Seinerzeit begeisterte er im Alter von 44 Jahren als Gaststarter mit Platz 3 im ersten Lauf.
Als Biaggi 2012 seine zweite Superbike-Weltmeisterschaft gewann, war die Situation ähnlich wie heute. Die Gegner des Aprilia-Piloten hießen Tom Sykes (Kawasaki) und Marco Melandri (BMW). Der Römer gewann den Titel 0,5 Punkte vor Sykes und 29,5 Punkte vor seinem Landsmann.
Auch in diesem Punkte ist die Erinnerung von Biaggi verwischt. «Ich glaube, zu meiner Zeit waren das ich, Jonny und Marco Melandri, was auch sehr interessant war», grübelte Biaggi. «Nach vielen Jahren ist es großartig, wieder so einen Kampf zu sehen. Es ist gut, junge Gesichter und neue Leute zu sehen. Toprak hat mit seinem spektakulären Stil etwas Neues eingeführt. Ich freue mich auch für Bautista, denn er ist wieder auf dem Motorrad, auf dem er gewinnen kann. Jonny benötigt keine Vorstellung; er ist der König des Sports und es ist immer schön, ihm zuzusehen.»