DIe Bestzeit im Qualifying beim Meeting in Silverstone schien bereits an Carlos Checa vergeben, doch dann schnappte sich John Hopkins den Platz an der Sonne. Biaggi enttäuscht als 15.
Mit nur 14 Grad Celsius zu Beginn des zweiten Qualifying war es deutlich kühler als am Vortag, als das Thermometer immerhin auf 19 Grad Celsius kletterte. Trotzdem konnten schnell Zeitenverbesserungen notiert werden, insbesondere die britischen Stammfahrer Leon Camier (Aprilia) und Leon Haslam (BMW) verkürzten ihren Rückstand zu Carlos Checa (E/Ducati), der am Freitag in 2.05,477 min die schnellste Rundenzeit fuhr.
Von den WM-Favoriten Marco Melandri (I/Yamaha) und Max Biaggi (I/Aprilia) war anfangs jedoch wenig zu sehen. Der Yamaha-Pilot lag 30 Minuten vor Ende der Session auf der siebten Position, der Weltmeister gar nur auf Rang 11.
Trotz Testfahrten in Assen tat sich auch Rea-Ersatz Alex Lowes sehr schwer. Der junge Brite pfefferte die Castrol-Honda bei Halbzeit ins Kiesbett und lag mit 1,2 sec Rückstand nur auf der 17. Position.
Positiv mache indes Wild-Card-Pilot John Hopkins (USA/Suzuki) auf sich aufmerksam. Der gestrauchelte MotoGP-Pilot auf dem Weg zur Rehabilitation war Fünfter am Freitag und verbesserte sich zeitweise die dritte Position. Am Ende gelang dem Amerikaner sogar der ganz grosse Coup!
15 Minuten vor Schluss brannte Marco Melandri eine starke Zeit in den Asphalt und schob sich auf die zweite Position nach vorne. Max Biaggi, mittlerweile auf Rang 13 zurückgefallen, liess sich derweil neue Reifen montieren und ging ebenfalls auf Zeitenjagd. Doch schon im zweiten Sektor hatte der Römer einen Rückstand von über 0,5 sec und blieb auf seiner Positon kleben.
Für die zweite positive Überraschung am Silverstone-Weekend sorgte Maxime Berger, der bereits am Freitag als Zweiter erstaunlich stark unterwegs war. Der Supersonic-Ducati-Pilot rückte WM-Leader Checa mit 43/1000 sec in dieser Phase am dichtesten auf die Pelle.
Die letzten fünf Minuten wurde es hektisch auf der 5,9 Km langen Piste: Camier, Haga, Haslam, Smrz und Biaggi glänzten mit Bestzeiten im ersten Sektor, verloren aber in den folgenden Abschnitten jeweils teilweise massiv Zeit. Checa selber konnte aber seine eigene Bestzeit vom Freitag unterbieten und legte gleich um 0,3 sec nach. Sein Vorsprung auf seinen Zweitplatzierten Markenkollegen Maxime Berger betrug stattliche 0,417 sec!
Daraufhin schien das Qualifying entschieden zu sein, doch plötzlich tauchte John Hopkins als Führender der Zeitenliste auf: Der Suzuki-Pilot holte erst im letzten Sektor die entscheidenden Zentimeter auf, die ihm in 2.05,58 min überraschend die Bestzeit bescherte.
Mit Checa, Guintoli und Berger auf den Positionen 2-4 wird deutlich, wie konkurrenzfähig die V2-Bikes aus Bologna an diesem Wochenende sein werden. Mit Melandri (Yamaha), Camier (Aprilia), Fabrizio (Suzuki) und Haslam (BMW) stehen vier verschiedene Fabrikate (mit Vierzylinder-Motoren) in der vrläufigen zweiten Startreihe.
Bester Kawasaki-Pilot wurde mit seiner gestrigen Zeit erwartungsgemäss Tom Sykes auf der 11. Position. Sein Teamkollege Joan Lazorz (E) qualifizierte sich nur als 19.. Positiv zu bewerten ist dagegen das Ergebnis von Pedercini-Kawasaki-Pilot Marc Aitchison (AUS/12.).
Die Enttäuschung des zweiten Qualifying war sicher Max Biaggi, der seine Zeit vom Freitag nicht verbessern konnte und auf Rang 15 abrutschte.
Von den 22 Teilnehmern verpassten Troy Corser (AUS/BMW), Alex Lowes (GB/Honda), Joan Lascorz (E/Kawasaki), Roberto Rolfo (I/Kawasaki), Xaus Ersatz Fabrizio Lai (I/Honda) und Gaststarter Kirkham (GB/Suzuki) die Qualifikation zur Superpole-Session am Nachmittag.