MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

So arbeitet Kawasaki am Erfolg in der Superbike-WM

Von Kay Hettich
Katsuhiro Yanagawa ist einer der wenigen Japaner im Kawasaki-Werksteam

Katsuhiro Yanagawa ist einer der wenigen Japaner im Kawasaki-Werksteam

Über viele Jahre war Kawasaki der erfolgreichste Hersteller der Superbike-WM, die beiden letzten Meisterschaften gingen aber an die Konkurrenz. Umso wichtiger sind Zusammenhalt und konstruktive Arbeitsweise im Team.

Nur wenige Teams der Superbike-WM sind in seiner Struktur so gefestigt wie das von Provec Racing organisierte Kawasaki-Werksteam. Das bei Barcelona ansässige Team setzt auf Konstanz beim technischen Personal, es gibt kaum Fluktuation. Schon seit Jahren sind Pere Riba und Marcel Duinker die Cheftechniker für die beiden Piloten. Riba betreut den sechsfachen Weltmeister Jonathan Rea, Duinker Alex Lowes. Beide Piloten sind für 2024 bestätigt.

Geführt wird das Team von Guim Roda, der zusammen mit seinem Bruder Biel sowie Cousin Alvar Garriga Eigentümer von Provec Racing ist. Guim hat die Gabe, seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen anzutreiben, ungeachtet deren Hintergrunds. So wie bei Riba und Duinker.

«Der Hauptunterschied zwischen ihnen ist ihre Erfahrung. Pere kommt aus dem Rennsport und hat ein gutes Verständnis für die Eindrücke des Fahrers. Im Laufe der Jahre hat er – mit Unterstützung und Hilfe der Ingenieure und Techniker im Team –seine technischen Fähigkeiten verbessert. Dagegen Marcel kommt aus dem Bereich technischen Bereich und hat im Laufe der Jahre sein Verständnis für die Logik und das Gefühl des Fahrers auf dem Motorrad verbessert. Beide haben also unterschiedliche Herangehensweisen an ähnliche Probleme und es ist sehr interessant, diese verschiedenen Sichtweisen im Team zu haben.»

Die für den Erfolg möglicherweise wichtigste Person ist aber Ichiro Yoda. Der Japaner ist Rennsport-Chef von Kawasaki, bei fast allen Rennen vor Ort und der direkte Draht zur Entwicklungsabteilung. Seit Yamaha und Ducati konstant vor Kawasaki platziert sind, kommt der Rolle des Japaners eine noch größere Bedeutung zu.

«Yoda-san steht gewissermaßen zwischen den Cheftechnikern. Er ist derjenige, der am Rennwochenende Informationen filtert oder Hinweise darauf gibt, was die eine Seite und was die andere Seite tut», erklärte Roda. «Die Crew-Chiefs arbeiten naturgemäß am Erfolg des eigenen Fahrers, deshalb ist es mitunter etwas heikel, der anderen Seite zu helfen. Deswegen ist Yoda-san so eine Art Vermittler, der bei Bedarf bestimmte Schlüsselinformationen gibt. Ansonsten erklären wir in den technischen Besprechungen die Kommentare zum Motorrad, die Sichtweise der Fahrer und woran sie gearbeitet haben, und dann zieht jeder Verantwortliche seine eigenen Schlüsse.»
verschiedenen Wegen geben, um das gleiche Problem zu erklären. Eine Veränderung im Vergleich zu früher ist, dass die Regeln jetzt sehr viel enger sind. Früher, in der Ära von Tom Sykes zwischen 2012, '13 und '14, hatten wir mehr Möglichkeiten, das Serienmotorrad zu modifizieren. Durch die Regelbeschränkungen in den Jahren 2015 und '16 mussten uns an die Möglichkeiten der Serienproduktion orientieren. Es ist schwieriger geworden, etwas am Motorrad zu verbessern.»

Mittlerweile ist die vorherrschende Meinung, dass Kawasaki ein komplett neues Motorrad benötigt, um die Lücke zu Ducati und Yamaha zu schließen. Für 2024 ist damit aber nicht zu rechnen.

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