MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Kawasaki-Philosophie: Fahrbarkeit wichtiger als Power

Von Kay Hettich
Axel Bassani und Alex Lowes (v.l.)

Axel Bassani und Alex Lowes (v.l.)

Für viele war es überraschend, wie stark Kawasaki in der Superbike-WM 2024 performte. Wie man es schaffte, den Abgang von Rekordweltmeister Jonathan Rea zu kompensieren.

Zwischen 2012 und 2021 beendete Kawasaki die Superbike-WM mit einem Fahrer immer als Weltmeister oder als Vize. Mit sechs WM-Titeln ist Jonathan Rea der mit Abstand erfolgreichste Kawasaki-Pilot, aber auch der Nordire war gegen die erstarkte Konkurrenz, vor allem von Ducati, zunehmend machtlos. Nach der Saison 2023 brach Rea deshalb seinen Vertrag und dockte bei Yamaha an.

Wie wir heute wissen, eine Fehlentscheidung. Denn durch die technischen Zugeständnisse durch das Reglement wurde die Kawasaki konkurrenzfähiger und Alex Lowes fuhr als WM-Vierter seine bisher beste Saison mit Kawasaki – Rea wurde nur WM-13.

Die guten und schlechten Zeiten von Kawasaki in der Superbike-WM hat Marcel Duinker miterlebt. Seit 20 Jahren gehört der Niederländer zum Stammpersonal von Provec Racing, das den Werksauftritt der Japaner zwischen 2012 und 2024 organisierte. Seinen größten Erfolg feierte der 47-Jährige mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2013 als Crew-Chief von Tom Sykes. In diesem Jahr betreute er Neuzugang Axel Bassani.

«Die Concession- und Super-Concession-Parts haben uns mehr Spielraum gegeben», erklärte Duinker im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com. «Grundsätzlich fühlte es sich für mich aber so an, als wäre die Zeit um zehn bis zwölf Jahre zurückgedreht, als wir um den Anschluss zu Ducati kämpften. Wir mussten uns auf das fokussieren, was uns etwas bringt und bei Kawasaki darauf hinwirken, dass es umgesetzt wird.»

Der Motor der ZX-10RR durfte schon seit Donington Park 2023 um 500/min höher drehen, genutzt werden diese aber erst in diesem Jahr. «Am Ende geht es immer um die verfügbare Leistung und die Nutzbarkeit. Natürlich haben wir versucht, die Top-Leistung zu erhöhen, die Fahrbarkeit aus den Kurven heraus ist aber wichtiger», erklärte Duinker. «Bei der Power haben wir für 2024 sicher eine Verbesserung erreicht. Hat es gereicht, um zu den besten Bikes aufzuschließen? Das hat es nicht, aber wir sind ihnen näher gekommen. Durch das Reglement waren wir limitiert in unseren Möglichkeiten.»

In der Superbike-WM 2025 organisiert Provec Racing den Werksauftritt von Bimota. Kawasaki wird mit Puccetti Racing weiterhin in der Top-Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft vertreten sein.

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