Alvaro Bautista: Ducati muss seine Probleme lösen
Alvaro Bautista schlägt einen neuen Weg ein
Das Saisonfinale in Jerez war ein Sinnbild des Jahres 2024 von Alvaro Bautista: Entweder war der zweifache Superbike-Champion im Vergleich mit Toprak Razgatlioglu (BMW) zu langsam oder er stürzte.
Crash im FP3, zwei Ausrutscher im ersten Hauptrennen, ein weiterer im letzten Lauf der Saison: Es hätte für den inzwischen 40-Jährigen kaum schlechter enden können. Statt den Kopf hängen zu lassen, versucht Bautista aus der Schlappe zu lernen.
Am Dienstag und Mittwoch nach dem Saisonfinale testete er 1,5 Tage auf dem Circuito de Jerez. Durch die Einführung eines Mindestgewichts für den Fahrer in voller Montur haben sich die Voraussetzungen für Bautista zu Beginn der Superbike-WM 2024 grundlegend verändert. Der Spanier kam zu dem Schluss, dass er mit seiner bisherigen Motorradabstimmung nicht mehr weiterkommt.
«Ich brauche einen Neustart», blickte der 63-fache Laufsieger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zurück. «Seit Most hatte ich einen besseren Weg gefunden, bis Estoril fuhr ich auf dem Level von Bulega. Aber in Jerez traten meine Probleme offen zutage. Ich habe mir die Daten von Nicolo, Iannone und Petrucci genau angeschaut, sie können ihr Motorrad auf eine Weise fahren, wie es mir meine Maschine nicht erlaubt hat. Gewisse Kurven fuhr ich ganz anders als sie. Viel hängt bei uns von den Streckenbedingungen ab; wenn der Griplevel niedrig ist, strauchle ich sehr. In Aragon mit neuem Asphalt und hohem Griplevel konnte ich die Vorteile meines Fahrstils ausspielen und gewinnen. Aber darauf kann ich mich nicht verlassen, ich muss wieder so konstant werden wie 2023.»
Damals gewann Bautista 27 der 36 Rennen und wurde mit 76 Punkten Vorsprung auf Razgatlioglu Champion – 2024 stand Alvaro lediglich viermal oben auf dem Podium.
«Vor einem Jahr ging es für mich darum zu verstehen, wie sich das Zusatzgewicht auf mich auswirkt», schilderte Alvaro. «Jetzt versuche ich einen Neustart und will alles vergessen, was ich über die Abstimmung weiß. Ich will einen anderen Weg einschlagen, auf dem uns vielleicht ein Schritt nach vorne gelingt. Deshalb stellte mir Ducati eine neue Basis hin und ich versuche mich anzupassen. Der Level in dieser Meisterschaft ist gestiegen, mehr Fahrer kämpfen um Spitzenplätze. Wir haben unser Limit erreicht, wie wir die Sache 2023 angingen. Wir brauchen den anderen Weg, um uns zu steigern.»
Das Ducati-Werksteam testete letztmals am 22./23. Oktober in Jerez, seither tüfteln die Ingenieure in Borgo Panigale an Lösungen für 2025. Ende Januar geht es für Bautista und Aruba-Teamkollege Nicolo Bulega mit den Einstellfahrten in Jerez und Portimao weiter, dann wird das Material nach Australien geschickt. Am 17./18. Februar ist der letzte Vorsaison-Test auf Phillip Island, vom 21.–23. Februar findet auf gleicher Strecke der WM-Auftakt statt.