MotoGP: Was bleibt von über 300 PS übrig?

Nur 39 Prozent Gasöffnung: Wieso stürzte Toprak?

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu krachte hart auf den Asphalt

Toprak Razgatlioglu krachte hart auf den Asphalt

Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu kam mit seiner BMW in der ersten Test-Session am Montag in Australien nur zwei Runden weit, dann schmiss sie ihn ab. Mit schmerzender Hand preschte er später auf Platz 3.

Fahrfehler des 57-fachen Superbike-Laufsiegers Toprak Razgatlioglu sind rar gesät, mit einem brutalen Highsider wie am Montagmittag sah man den Türken in seiner Karriere höchst selten abfliegen. Schaut man sich die Serie von SPEEDWEEK.com-Fotograph David Goldman an, bekommt man eine ungefähre Vorstellung.

Der Weltmeister hatte sehr viel Glück, dass er ohne größere Blessuren davonkam. Zwar verzichtete er auf die restliche erste Testsession komplett, um seinem malträtierten Körper etwas Erholung zu gönnen, aber viereinhalb Stunden später schwang er sich zur zweiten Session wieder in den Sattel seiner M1000RR.

«Die Traktionskontrolle hat kaum eingegriffen, ich öffnete das Gas zu 39 Prozent und hatte einen Highsider», beschrieb Toprak seinen Unfall in der zweiten Runde in Kurve 6. «Das war ganz seltsam. Ich öffne das Gas grundsätzlich recht langsam, damit ich alles spüre. Erst fühlte ich Grip, dann drehte das Hinterrad plötzlich durch, dann flog ich auch schon. Im Flug habe ich versucht meine Hand mit dem lädierten Finger zu schützen, dann schlug ich auf dem Asphalt auf und merkte gleich Schmerzen in der rechten Hand.»

Gebrochen ist nichts, Razgatlioglu hat auch volle Bewegung in seiner Gashand. Als er wieder fuhr, verschleierte das Adrenalin alles. «Nach einer Runde waren die Schmerzen weg», meinte der 28-Jährige am Montagabend beim Treffen mit einer Handvoll Journalisten auf Phillip Island. «Aber jetzt bin ich müde, mir tut alles weh. Bis zum Wochenende werde ich mich viel besser fühlen, das sind noch vier Tage.»

Hat die Elektronik korrekt funktioniert? «Mein Elektroniker hat es sich angeschaut und war überrascht, weshalb die Traktionskontrolle so wenig eingegriffen hat», erklärte Razgatlioglu. «Das war auch die ganze Runde davor so, nicht nur in Kurve 6.»

Der Türke beendete den Montag mit der drittbesten Zeit, eine gute halbe Sekunde hinter Spitzenreiter Nicolo Bulega aus dem Ducati-Werksteam. «Mein Rhythmus am Nachmittag war gut», betonte das BMW-Aushängeschild. «Für das Rennen brauche ich ein gutes Paket, mit der BMW habe ich hier noch nie gewonnen. Mit Rennreifen leistete ich gute Arbeit und bin glücklich.»

Auf den Einsatz des weichen Hinterreifens verzichtete Toprak, den wird er erst am Dienstag verwenden. «Dann gehe ich auf Zeitenjagd», kündigte er an. «Für mich ist aber wichtiger, dass ich mit Rennreifen ein gutes Paket für das Rennen habe. Ducati ist auf dieser Strecke immer sehr schnell, wir müssen noch etwas zulegen.»

Zeiten Superbike-Test Phillip Island, Montag kombiniert
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 1:28,765 min
2. Andrea Iannone (I) Ducati 1:29,263 + 0,498 sec
3. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 1:29,334 + 0,569
4. Danilo Petrucci (I) Ducati 1:29,712 + 0,947
5. Alvaro Bautista (E) Ducati 1:29,828 + 1,063
6. Alex Lowes(GB) Bimota 1:29,883 + 1,118
7. Andrea Locatelli (I) Yamaha 1:29,886 + 1,121
8. Ryan Vickers (GB) Ducati 1:29,982 + 1,217
9. Xavi Vierge (E) Honda 1:30,023 + 1,258
10. Garret Gerloff (USA ) Kawasaki 1:30,048 + 1,283
11. Michael vd Mark (NL) BMW 1:30,099 + 1,334
12. Sam Lowes (GB) Ducati 1:30,150 + 1,385
13. Remy Gardner (AUS ) Yamaha 1:30,223 + 1,458
14. Axel Bassani (I) Bimota 1:30,287 + 1,522
15. Scott Redding (GB) Ducati 1:30,412 + 1,647
16. Jonathan Rea (GB) Yamaha 1:30,885 + 2,120
17. Tito Rabat (E) Yamaha 1:30,951 + 2,186
18. Yari Montella (I) Ducati 1:30,989 + 2,224
19. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 1:31,185 + 2,420
20. Tetsuta Nagashima (J) Honda 1:31,283 + 2,518
21. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:31,371 + 2,606
22. Iker Lecuona (E) Honda 1:31,573 + 2,808
23. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha 1:31,674 + 2,909

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