Phillip Island FP1: Vier Ducati vorne, dann Aegerter!
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Überflieger Nicolo Bulega
Während der vier Test-Sessions am Montag und Dienstag sahen wir auf dem Phillip Island Grand Prix Circuit einen überragenden Vizeweltmeister Nicolo Bulega, der stets vorne lag. Andrea Iannone, Danilo Petrucci und Alvaro Bautista komplettierten das Glücksgefühl bei Ducati, sie schafften es alle immer in die Top-5. Lediglich Weltmeister Toprak Razgatlioglu (BMW) konnte mit diesem Quartett mithalten.
Sämtliche Rekorde auf Phillip Island werden von Bulega gehalten, der 2024 eine fantastische Rookie-Saison ablieferte. Der Italiener aus dem Ducati-Werksteam stellte in 1:27,916 min den Pole-Rekord auf und fuhr mit 1:28,564 min die schnellste Rennrunde. Im Test sorgte er mit 1:28,680 min für die Bestmarke.
Es dauerte lediglich sechs Minuten in der ersten Dreiviertelstunde freies Training, dann setzte sich Bulega mit 1:29,112 min an die Spitze und distanzierte die Konkurrenz auf Anhieb deutlich. Nach elf Minuten lag der 25-Jährige mit 1:29,078 min um über 4/10 sec vor dem Zweiten Iannone (Pata Go Eleven).
Zur Halbzeit blieb Bulega mit 1:28,922 min als Erster unter 1:29, womit er seinen Vorsprung auf den Zweiten auf 0,574 sec vergrößerte.
Razgatlioglu agierte unauffällig und nahm anfänglich Teamkollege Michael van der Mark in Schlepptau. Erstmals aufhorchen ließ der Türke, als er 15 min vor Schluss in Kurve 4 ausrutschte.
In den letzten zehn Minuten verbesserten sich zwar zahlreiche Fahrer, an der Spitze blieb aber das Ducati-Quartett Bulega, Iannone, Bautista und Petrucci.
Der Schweizer Dominique Aegerter präsentierte sich wie ausgewechselt und preschte nach dem schwachen 17. Platz in den Tests auf die fünfte Position, womit er auch bester Yamaha-Fahrer ist.
Mit 0,857 sec Rückstand landete Toprak mit der BMW auf Position 6. Bimota-Werksfahrer Alex Lowes, der drei seiner vier Siege in der Superbike-WM auf Phillip Island feierte und diese Strecke liebt, brachte die neue KB998 auf Platz 7.
Das Trauerspiel bei Honda geht weiter: Xavi Vierge wurde als schnellster Fireblade-Pilot lediglich 13. und verlor fast 1,5 sec. Noch dahinter liegt Garrett Gerloff mit der einzigen Kawasaki im Feld.
Scott Redding aus dem deutschen Team MGM Bonovo hatte mit technischen Problemen an seiner Ducati zu kämpfen und wurde 15.
Petronas-Honda-Pilot Zaqhwan Zaidi verlor nach verpasstem Test als Letzter 8,117 sec, liegt weit außerhalb der 105 Prozent zum Schnellsten und ist damit vorerst nicht für die Rennen qualifiziert.
Rekordchampion Jonathan Rea (Pata Yamaha) ist bereits wieder zuhause in Nordirland, er hat sich bei seinem Sturz am Montag mehrfach den linken Fuß gebrochen und muss operiert werden.
Ergebnisse Superbike-WM Phillip Island, FP1:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:28,922 min
2. Andrea Iannone (I), Ducati, +0,367 sec
3. Alvaro Bautista (E), Ducati, +0,593
4. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,662
5. Dominique Aegerter (CH), Yamaha, +0,817
6. Toprak Razgatlioglu (TR), BMW, +0,857
7. Alex Lowes (GB), Bimota, +0,915
8. Andrea Locatelli (I), Yamaha, +0,927
9. Axel Bassani (I), Bimota, +0,994
10. Sam Lowes (GB), Ducati, +1,007
11. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,210
12. Yari Montella (I), Ducati, +1,367
13. Xavi Vierge (E), Honda, +1,459
14. Garrett Gerloff (USA), Kawasaki, +1,473
15. Scott Redding (GB), Ducati, +1,507
16. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +1,631
17. Ryan Vickers (GB), Ducati, +1,638
18. Tito Rabat (E), Yamaha, +2,056
19. Tetsuya Nagashima (J), Honda, +2,095
20. Bahattin Sofuoglu (TR), Yamaha, +2,166
21. Iker Lecuona (E), Honda, +2,229
22. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +2,537
23. Zaqhwan Zaidi (MAL), Honda, +8,117