Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Das Geheimnis von Regengott Tom Sykes

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes (Kawasaki) tänzelt übers Wasser

Tom Sykes (Kawasaki) tänzelt übers Wasser

Im Regen lässt Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes seine Gegner aussehen wie Deppen. Das war nicht immer so.

Im nassen ersten Qualifying am Freitag nahm Tom Sykes dem zweitplatzierten Sylvain Guintoli, seines Zeichens ein ausgesprochener Regenspezialist, in Assen unfassbare 1,634 sec ab. Im zweiten Qualifying im Trockenen am Samstagmorgen verlor er zwar 0,069 sec auf die Bestzeit von Davide Giugliano (Althea Aprilia), mehr als ein verschmitztes Grinsen rang das dem Engländer aber nicht ab.

«Letztes Jahr konnten wir im Nassen mit den Topjungs nicht mithalten, verloren 1,5 bis 2 sec pro Runde», erklärte Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker SPEEDWEEK.com. «Wir wussten, dass wir ein Problem mit dem Vorderteil des Motorrades hatten, also haben wir im Winter daran gearbeitet. Als es gestern zum Training raus ging, war ich etwas nervös. Wir haben im Winter nie im Nassen getestet, ich war mir nicht sicher, wie sich unser Änderungen auswirken.»

Dass alles passt, beweisen die Zeiten des Vizeweltmeisters. «Der Mehrgrip am Vorderrad hilft uns immer, im Nassen wirkt er sich aber besonders gravierend aus», fuhr der Niederländer fort. «Tom ging bei seiner gestrigen Bestzeit keinerlei Risiko ein.»

Auf Regen am Rennsonntag hofft bei Kawasaki trotzdem keiner. Duinker: «Wenn man Weltmeister werden will, muss man bei allen Bedingungen schnell sein. Wir haben bei Kawasaki alle Möglichkeiten, um zu gewinnen. Nun müssen wir nur alles zusammenbringen. Tom ist wieder fit, das Motorrad ist schnell.»

Und das bisherige Pech der Saison ist abgehakt: Den Saisonauftakt in Australien beendete Sykes mit gebrochenem Arm tapfer auf den Rängen 5. Im MotorLand Aragón war er im ersten Lauf in Führung liegend ausgefallen, im zweiten Rennen wurde er Dritter. WM-Rang 6 spiegelt das Potenzial des Vizeweltmeisters und der Grünen nicht korrekt wieder

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