Die Ducati Panigale wird nicht konkurrenzfähig
Die Ducati-Werksfahrer Checa (7) und Badovini
Im MotorLand Aragón sahen Carlos Checa und Ducati die Hauptursache für die schlechten Ergebnisse in der mangelnden Motorleistung der 1199 Panigale R. Auf der über ein Kilometer langen Geraden in Spanien fehlte es dem Zweizylinder massiv an Topspeed gegenüber der Vierzylinder-Konkurrenz.
In Assen gibt es keine lange Gerade, die Ergebnisse von Ducati waren aber noch schlechter als in Aragón. Kein Ducati-Fahrer kam über Rang 10 hinaus, der Rückstand auf die Sieger Tom Sykes (Kawasaki) und Eugene Laverty (Aprilia) betrug für den Besten, Werksfahrer Carlos Checa, unfassbare 35 und 32 Sekunden.
Bei Ducati machten die Gefühlszustände der Verantwortlichen in den letzten Wochen eine Transformation durch. Aus Erschrecken wurde Ehrgeiz, dieser wich Ernüchterung, welche inzwischen zu Resignation wurde. Die Panigale hat elementare Probleme, die sich auf die Schnelle nicht beheben lassen. Oder wie ein Zyniker im Fahrerlager meinte: «Alles, was in der Rossi-Ära bei Ducati in der MotoGP-WM nicht funktioniert hat, findet sich in der Panigale.»
Marinelli: «Konkurrenzfähigkeit ist unmöglich»
Ducatis Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli steht mit dem Rücken zur Wand, kann an der bestehenden Situation aber nicht viel ändern. «Mit den bestehenden Regeln ist es unmöglich, mit einem 1200-ccm-Zweizylinder die Maximalleistung eines Vierzylinders zu erreichen», erklärte der großgewachsene Italiener SPEEDWEEK.com. «Wir müssen die homologierten Pleuel verwenden, das limitiert uns. Kolben können wir spezielle bauen, diese müssen aber zum selben Preis wie die homologierten angeboten werden. Es ist also unsinnig, etwas Verrücktes zu entwickeln. Außerdem haben wir den Luftmengenbegrenzer. Die alte Diskussion, dass ein Zweizylinder rein mathematisch 1,4 Mal mehr Hubraum haben muss als ein Vierzylinder, um die gleiche Leistung zu erzielen, will ich an dieser Stelle nicht aufwärmen. Wir müssen größere Kolben fahren als in einem Vierzylinder, entsprechend können wir unseren Motor nicht so hoch drehen.»
Für die kommenden Rennen in Monza darf Ducati mit 2 mm weniger Luftmengenbegrenzer fahren. Das bringt 2 bis 4 PS, je nachdem wen man fragt. Helfen wird das zwar auf den langen Geraden im königlichen Park, genügen aber nicht. «Was Ducati auf der Bremse gut macht, verlieren sie um ein Vielfaches auf den Geraden», meint ein Nicht-Ducati-Teamchef. Die Vorteile liegen bei den Topspeed-Aushängeschildern Aprilia und BMW.