Monza: «Temple of Speed»
Max Biaggi 2011beim Anbremsen der Ascari
Viele Motorsportler haben in Monza ihr Leben gelassen. Unter ihnen der 1954 bereits als Weltmeister der 125-ccm-Klasse feststehende Österreicher Rupert Hollaus.
In Monza dreht sich alles um Top-Speed, selbst in den Kurven. Die Kurven «Biassono» oder «Serraglio» werden von den Piloten mehr als Verlängerung der Geraden wahrgenommen. Auch die weltberühmte Kombination «Lesmo» und die Parabolica werden extrem schnell gefahren. Unterbrochen wird der Dauersprint von drei Schikanen, am bekanntesten ist die «Ascari».
Damit ist auch offensichtlich, welche Bauteile eines Superbike-WM Motorrades in einem 18-Runden Rennen am stärksten belastet werden: Motor und Bremsen! In den schnellen Kurven und den langsamen Kurven ist natürlich auch ein gut ausbalanciertes Bike erforderlich.
Wegen der außergewöhnlichen Streckencharakteristik ist Monza auch eine Herausforderung für die Reifen. Aufgrund der extrem langen Geraden, der konstant hohen Geschwindigkeiten und der sich anschließenden Bereiche, in denen stark gebremst werden muss, wird die Reifenmitte mehr belastet als auf jeder anderen Strecke im Kalender der Superbike-Weltmeisterschaft. Dazu kommt die thermische Belastung der rechten Reifenschulter, vor allem in der langen «Biassono» Kurve, in der bei hoher Geschwindigkeit für lange Zeit in Schräglage beschleunigt wird. Dort erreicht die entstehende Wärmeenergie an der Schulter die Rekordwerte von Phillip Island. Reifenmonopolist reagiert auf diese Herausforderung und bringt modifizierte Reifen mit. Unter anderem wurde die Reifenmitte verstärkt.