Tom Sykes (Kawasaki): Sein erster dummer Fehler
Nach Rang 3 im ersten Lauf der Superbike-WM in Portimão war bei Tom Sykes und Kawasaki für das zweite Rennen alles auf Sieg gepolt. Doch der Engländer schaffte es nicht einmal bis in die Startaufstellung. «In meiner Outlap fuhr ich innen über die Kerbs», erzählte der Vizeweltmeister. «Die Kerb sahen flach aus, erst im letzten Moment realisierte ich, dass es hohe Kerbs sind. Ich flog über den Lenker, das Motorrad überschlug sich und landete auf mir – ein haarsträubender Crash. Ich verletzte mich am rechten Fuß und schlug mir den Kopf an.»
Weil das Team mit der Reparatur des Motorrades nicht rechtzeitig fertig wurde, musste Sykes aus der Boxengasse ins Rennen starten. «Ein Sensor für die Elektronik war kaputt gegangen, das mussten wir erst herausfinden», erklärte Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker SPEEDWEEK.com. «Tom musste während des Rennens mehrere Male an die Box kommen, bis wir das Problem fanden und es beheben konnten. Die Elektronik arbeitete nicht mehr richtig.»
Sykes sah mit sieben Runden Rückstand das Ziel, für die harte Arbeit von Kawasaki gab es nur den Trostpreis: Der WM-Zweite verbesserte den drei Jahre alten Rundenrekord von Max Biaggi (Aprilia) um 0,3 sec, Punkte lagen nie in Reichweite.
Marcel Duinker: «Imola ist Toms Strecke»
«Wir haben heute viele Punkte auf Guintoli eingebüßt», bedauerte Duinker den Rückstand von nun 28 Zählern auf den WM-Leader. «Aber als nächstes kommt Imola, das ist Toms Strecke.» Sykes nahm die Schuld an seinem schlechten Abschneiden ohne zu zögern auf sich: «Ich habe heute viele Leute hängen lassen, gleichzeitig versuche ich aber nicht zu streng zu mir zu sein. Das war der erste Fehler, den ich seit langer Zeit gemacht habe.»
Den Preis für die schnellste Rennrunde konnte der 27-Jährige nicht persönlich entgegennehmen, er ließ sich da gerade in der Clinica Mobile am Fuß behandeln. Erst Befürchtungen, er habe sich einen Knöchelbruch zugezogen, bestätigten sich nicht. «Die Schmerzen sind ordentlich», gab Sykes zu. «Aber ich kann noch laufen. Das viele Adrenalin während des Rennens hat geholfen, jetzt lässt es aber nach.»