Superbike: Für MotoGP-Nachwuchs und -Rentner
Neben 300.000 Euro teuren Werksmotorrädern, werden wir in der Superbike-WM 2014 auch sogenannte Evo-Bikes sehen: Superbikes, die mit Motoren und Elektronik nach Superstock-Reglement ausgerüstet sind. Durch den geringeren technischen Level sinken die Kosten drastisch, die Superbike-WM wird somit auch für finanziell nicht so gut aufgestellte Teams wieder interessant.
«Je nach Rennstrecke ist der Unterschied zwischen Superbike und Superstock 1000 schon heute nicht groß», weiß Dorna-Manager Javier Alonso, seit diesem Jahr für die Superbike-WM zuständig. «Wenn die Superstock-Bikes bessere Reifen und Federelemente bekommen, dann werden sie noch viel näher an den Superbikes dran sein.»
Evo-Regel soll Wildcard-Fahrern helfen
«Die Leute haben heute nicht mehr die Möglichkeit, mindestens 300.000 Euro pro Motorrad auszugeben», hat Alonso erkannt. «Einige werden das tun, aber wir brauchen mehr. Außerdem wollen wir den Ansatz in der Superbike-WM ändern. Wir wollen mehr Fahrer wie Crutchlow, die bei den Superbikes ihre Fähigkeiten verfeinern und danach MotoGP fahren. Es ist schön, dass wir Fahrer wie Guintoli oder Checa bei den Superbikes haben. Oder Biaggi, der von der MotoGP- in die Superbike-WM wechselte. Es muss aber auch anders herum funktionieren. Wenn ältere Fahrer noch ein paar Jahre ohne den Druck in der MotoGP-WM fahren wollen, ist das okay für uns. Wir müssen aber auch sicherstellen, dass wir Wildcard-Fahrer haben. Heute gibt es keine. Also schaffen wir mit der Evo-Regel ein Reglement, das dem der nationalen Meisterschaften sehr ähnlich ist. Ich bin mir sicher, dass wir zukünftig wieder einige gute Resultate von Wildcard-Fahrern sehen werden.»
Zugeständnisse für Evo-Bikes?
Um den Fahrern auf Evo-Bikes mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wird der Beste von ihnen nach dem Qualifying und den Rennen ins Parc-fermé der Top-3 dürfen, wo die Medienmeute auf ihn wartet.
Ob die Dorna weitere Schritte unternimmt, um die technisch unterlegenen Evo-Bikes näher an die Werksmaschinen heranzubringen, steht noch nicht fest. Um den Unterschied zwischen Prototypen und CR-Bikes in der MotoGP-WM zu verringern, dürfen die CR-Maschinen mehr Sprit (jetzt 24 statt 21 Liter, nächstes Jahr 24 statt 20) verbrauchen und haben 12 statt 5 Motoren pro Saison zur Verfügung. Da bei den Superbikes 2014 nur noch 8 Motoren pro Saison erlaubt sind, wäre dies auch hier ein Ansatzpunkt.