Formel 1: Abschied in der Unterhose

Loris Baz (Kawasaki): Der Franzose ist ein Teamplayer

Von Kay Hettich
Loris Baz (re) in Diskussion mit Pere Riba

Loris Baz (re) in Diskussion mit Pere Riba

Silverstone-Sieger Loris Baz hat in den vergangenen zwölf Monaten eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Der Kawasaki-Pilot verdankt seinen Erfolg den Leuten, die im Hintergrund arbeiten.

Über verschiedene nationale Serien (auch IDM Supersport/Superbike) und der Superstock-600-EM arbeitete sich Loris Baz bis in die Superbike-WM als Kawasaki-Werkspilot hoch. Der schwere Unfall von Joan Lascorz hat seinen Karriereweg beschleunigt, früher oder später wäre der junge Franzose aber zweifelsohne sowieso dort angekommen.

Baz überraschte in seinem Rookie-Jahr nach einer kurzen Orientierungszeit mit konstanten Top-10 Leistungen, gekrönt von drei Podestplatzierungen, davon ein Laufsieg in Silverstone. 2013 zeigt seine Tendenz klar in Richtung Top-5, punktgleich mit BMW-Werkspilot Chaz Davies liegt er hinter dem Waliser auf dem sechsten Rang.

Und mit erst 20 Jahren ist der Lernprozess des Kawasaki-Piloten längst nicht abgeschlossen. Baz vertraut auf seinem Weg nach ganz oben den Ratschlägen erfahrener Leute. «Da ist zum Beispiel der frühere Rennfahrer Adrien Morillas, der mir hilft. Er gibt mir viel Input und ich mache das, was er mir empfiehlt. Ich vertraue ihm zu 100% und genauso verhält es sich mit meinem Cheftechniker Pere Riba», sagt der Franzose. «Wenn er mich fragt, ob ich bereit bin etwas auszuprobieren, bin ich immer dabei. Ich möchte das gesamte Paket besser machen und es ist einfacher sich selbst an das Bike anzupassen, als umgekehrt.»

Die Zusammenarbeit mit Baz muss für den ehemaligen Rennfahrer Pere Riba ein Vergnügen sein. «Pere kennt das Bike in- und auswendig und weiss, welches Setting wir nehmen müssen», lobt Baz den Spanier. «Ich vertraue ihm und sage nicht 'hey, ich will aber das oder das ausprobieren'. Ich versuche nur, ihm die bestmöglichem Informationen zu liefern. Er ist sehr fokussiert auf seinen Job, manchmal bemerkt er mich gar nicht, weil er so in die Analyse der Daten vertieft ist.»

Der Erfolg kann sich sehen lassen. Vor zwei Wochen wiederholte Baz seinen Sieg in Silverstone und liegt in der Gesamtwertung nur 41 Punkte hinter BMW-Star Marco Melandri. Seine Konstanz hilft ihm dabei: Im zweiten Rennen auf Phillip Island leistete er sich seinen einzigen Rennsturz in der laufenden Saison.

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