Jonathan Rea bekommt Heiligenstatus bei Pata Honda
«Wir wollen eine neue Basis für nächstes Jahr finden», erklärte der Technische Koordinator von Pata Honda, Pieter Breddels, SPEEDWEEK.com die Marschrichtung für den heutigen Test. «Bislang ist uns das nicht gelungen. Aber das ist nicht so einfach. Die Honda ist keine Aprilia und wird auch nie eine werden. Die Honda hat ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen. Wir experimentieren mit verschiedenen Lenkkopfwinkeln, der Höhe des Motorrades, dem Chassis, der Umlenkung, in Laguna Seca haben wir erstmals eine steifere Schwinge probiert. Wir wollen es endlich schaffen, uns aus dem Fenster herauszubewegen, in dem wir schon so lange agieren.»
Das Hauptproblem der Honda Fireblade: Wenn die Fahrer in die Kurve einbiegen und die Bremse loslassen, können sie den Radius nicht wie gewollt zu Ende fahren. Es fehlt auch an Bremsstabilität. «Das ist aber kein reines Chassis-Problem, das hängt auch mit der Elektronik zusammen, mit der Motorbremse», detailliert Breddels.
Nur Jonathan Rea kann siegen
Rea steigt nach seinem Oberschenkelbruch Anfang September auf dem Nürburgring heute erstmals wieder auf sein Arbeitsgerät. Er hat dieses Jahr immerhin drei Podestplätze erobert, darunter ein Sieg in Silverstone. Leon Haslam und Michel Fabrizio schafften es hingegen nicht einmal in die Top-5.
«Johnny bremst anders und fährt auch anders in die Kurven hinein, als alle anderen Fahrer», erklärte Breddels. «Es scheint so, dass das besonders gut zur Honda passt. Oder zu der Abstimmung, die wir bislang verwendet haben. Johnnys Stil würde auch auf einem anderen Motorrad funktionieren, er wäre überall schnell. Es sieht so aus, als sei er der Einzige, der es mit der Honda kann. Leon Haslam kann es nicht so wie Johnny, er fährt anders. Wir fragen uns auch, was an dem Motorrad so speziell ist, dass es nur Johnny kann. Wir hatten viele verschiedene Fahrer und Johnny ist noch immer der Beste. Aber wir werden das hinkriegen, auch mit Leon.»
Seit dem WM-Titel von James Toseland 2007, haben nur Carlos Checa, Ryuichi Kiyonari und Jonathan Rea auf Honda gewonnen. Rubén Xaus, Max Neukirchner, Hiroshi Aoyama, Kenan Sofuoglu und Leon Haslam kamen nicht einmal in Podestnähe.