Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Entwicklung der Panigale hätte Alstare retten können

Von Ivo Schützbach
Alstare-Teamchef Francis Batta wollte 2014 die Werksmotorräder von Ducati selbst entwickeln. Nach seiner Pleite ist klar warum.

Die Saison 2013 war das belgische Alstare-Team für den Superbike-WM-Auftritt von Ducati verantwortlich. Als stete Spannungsquelle hat sich in diesem Jahr das Selbstverständnis der beiden Parteien herauskristallisiert. Während für Ducati Alstare ausführende Kraft war, hätte deren Boss Francis Batta gerne mehr Kompetenz und Verantwortung gehabt, was die Entwicklung der erfolglosen Ducati 1199 Panigale betraf.

Anfang Oktober sagte Batta: «Ich möchte zu einer autonomen Struktur zurück, wie ich sie in der Vergangenheit hatte. Ich würde Ducati dafür mehr in Rechnung stellen, insgesamt würden die Kosten für Ducati aber sinken.»

In diesem Angebot an Ducati schwang nicht nur gehörige Selbstüberzeugung mit, es war auch der Wille zum Überleben. Schon damals zeichnete sich ab, dass der Gaskonzern energyt.i. als Hauptsponsor aussteigen und Batta seinen finanziellen Verpflichtungen Ducati gegenüber nicht mehr nachkommen würde können. Mehr Budget von Ducati hätte die Rettung seines Teams bedeutet.

Batta glaubt, dass er mit seinem Team bessere Arbeit hätte leisten können als die Entwicklungsabteilung von Ducati. Außer zwei Pole-Positions (Phillip Island, Nürburgring) und einem dritten Platz im Regen von Moskau (Ayrton Badovini) hat die Ducati 1199 Panigale R in ihrer ersten Saison keine Erfolge vorzuweisen.

Batta: «Wir könnten gute Arbeit leisten»

«Wenn die Macher in Borgo Panigale gewinnen wollen, müssen sie ihre Arbeitsweise ändern», ist der Belgier überzeugt. «Niemand kann leugnen, dass dies für uns und Ducati ein sehr schwieriges Jahr war. Es ist offensichtlich, dass bei Ducati MotoGP derzeit Priorität hat. Ich bin mir sicher: Hätten wir mehr Autonomie gehabt, hätten wir für das Superbike gute Arbeit erledigen können. Aus der Panigale kann man ein schnelles Motorrad machen.»

Der Teamchef schöpft seinen Glauben an die Fähigkeiten seines Teams aus den Erfolgen der Vergangenheit: 2005 wurde Alstare Suzuki mit Troy Corser Weltmeister, 2010 mit Leon Haslam Vizeweltmeister.

Ducatis General Manager Bernhard Gobmeier sieht die Erfolge von damals differenziert. «Vor einigen Jahren war die Suzuki neben der Honda Fireblade das beste Serienmotorrad», sagte der Bayer im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com. «Damals war es für ein Team noch relativ einfach zu entwickeln. Aber die Welt ist weitergegangen. Ein Team wie Alstare kann heute nicht mehr gegen die Werke Aprilia und Kawasaki ankommen. Heute ist niemand mehr aus der Box heraus konkurrenzfähig.» Dann fügt er hinzu: «Außerdem muss jemand das Motorrad entwickeln und es den Kunden geben. Das machen natürlich wir als Hersteller.»

So wird es auch mit dem zukünftigen Partner laufen, der 2014 den Platz von Alstare an der Seite von Ducati in der Superbike-WM einnimmt.

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