Tom Sykes beschuldigt Teamkollege Loris Baz
Nach den Rängen 7 und 3 fühlte sich Tom Sykes betrogen. Betrogen um einen Sieg. Betrogen von den Umständen – und seinem Teamkollegen Loris Baz. Was war geschehen? Baz hat den Weltmeister im ersten Rennen mit einem optimistischen Überholmanöver kassiert, der Engländer verlor nicht nur diesen Platz, auch Chaz Davies und das Suzuki-Duo Eugene Laverty und Alex Lowes schlüpfte ihm durch.
«Ich hatte einen sehr guten Start, in Kurve 1 wurde etwas geboxt. Das war das erste Rennen des Jahres, einige Fahrer waren sehr aufgeregt», meinte Sykes zu SPEEDWEEK.com. «Unglücklicherweise wurde mein Rennen durch meinen Teamkollegen sehr beeinflusst. In Kurve 4 hat er ein großes Manöver gestartet, das eine Kettenreaktion auslöste. Auf einmal war ich außen, wäre fast gestürzt und bin bis auf Rang 9 zurückgefallen. Danach musste ich ordentlich schuften.»
Bist du mit der Nummer 1 auf dem Motorrad nun die Zielscheibe der anderen? «Da bin ich noch nicht sicher», grübelte der Engländer. «Ich hoffe nicht. Heute wurde ich von meinem Teamkollegen zweimal nur knapp verfehlt. Ich weiß nicht, ob ich jetzt sein Ziel bin. Mich hat nur enttäuscht, dass mein Rennen vom Teamkollegen beeinflusst wurde.»
Hast du mit ihm darüber gesprochen? «Nein, daran habe ich kein Interesse. Er ist alt genug um zu verstehen wie das läuft. Vor dieser Aktion lag ich auf Rang 4, wer weiß, was möglich gewesen wäre.»
In den wie immer fein gewählten Worten von Sykes kommt diese Aussage einer Kriegserklärung gleich. Der Platzhirsch wird seinen Status dieses Jahr noch öfters verteidigen müssen.
«Für Rennen 2 haben wir die ZX-10R mit dem Wissen verbessert, das wir uns über die Jahre angeeignet haben», erzählte der Kawasaki-Werksfahrer. «Jeder konnte sehen, wie unser Paket auf einmal funktionierte. Ich fand mich am Ende zwar auf Rang 3 wieder, hatte aber das Zeug zum Gewinnen. Ich dachte wirklich, dass ich dieses Rennen gewinne. Unglücklicherweise wurde es abgebrochen, aber so etwas passiert. Wenn ich regulär von Fahrern vor mir geschlagen werde, kann ich das akzeptieren. Aber heute war es nicht so.»
Sykes abschließend: «Was wir dieses Wochenende gelernt haben, ist viel wert. Mit dem großen Ganzen im Blick verlasse ich Phillip Island mit einem Lächeln im Gesicht. Alles, was hier bisher gegen uns lief, haben wir hinter uns gelassen.»