Alex Lowes (Suzuki) fordert: Weg mit der Elektronik!
Wenigstens ein Wheelie lässt die Elektronik noch zu
Früher bestand ein Superbike vor allem aus einem möglichst leistungsstarken Motor und einigermaßen guten Bremsen, Rahmen und Fahrwerk waren hoffnungslos überfordert. Das änderte sich im Laufe der Jahre, verwindungssteife Chassis und ausgefeilte Techniken der Dämpfungsspezialisten ermöglichen eine beeindruckende Performance auf der Rennstrecke. Und was die heutigen Stahlscheiben leisten, ist gewaltig.
Mittlerweile ist die Superbike-WM aber auf einem noch höheren Level angekommen. Wer das letzte aus seinem Bike herauskitzeln will, kommt ohne elektronische Fahrhilfen nicht mehr aus. Per GPS werden unzählige Parameter auf jede Kurve massgeschneidert.
Suzuki-Pilot Alex Lowes ist das aus seiner Zeit in der Britischen Superbike Meisterschaft nicht gewohnt. «In einer idealen Welt würden wir ohne die Elektronik auskommen, nur wir würden die Bikes fahren», sagte der Dritte von Donington (1. Lauf) gegenüber crash.net. «Ich kann es aus meiner Zeit in der BSB sagen, das macht genau so viel Spaß. Vielleicht sogar noch mehr, denn man beschäftigt sich noch intensiver mit der Federung, dem Fahrwerk und der Linienwahl.»
Ein großer Haken ist die Abhängigkeit von der Technik. Versagt ein Sensor, ist eine Session frühzeitig beendet oder ein Rennen vergeigt. «Ich habe wegen der Elektronik schon viel Zeit auf dem Bike verloren», betont der 23-Jährige. «Wenn das GPS nicht funktioniert, lässt sich das Bike nicht vernünftig fahren. Man ist pro Runde drei Sekunden langsamer. Ich kriege das nicht in meinen Schädel. Wenn ich Gas gebe, dann soll das Bike marschieren. Wenn der Computer dem Motor was anderes sagt, dann läuft etwas gewaltig schief.»
Wie von SPEEDWEEK.com bereits berichtet, wird es ab 2015 eine Kit-Elektronik mit Kostendeckel geben. Bedatung und Einsatzaufwand wird sich - wenn überhaupt - nur geringfügig ändern.