Misano: Wer tritt in die Fußstapfen von Max Biaggi?
Max Biaggi ist vierfacher Misano-Sieger (alle auf Aprilia)
Bereits seit 1991 gastiert die Superbike-WM in Misano. Die 1972 erbaute lange Rennstrecke liegt nur wenige Kilometer vom Badeort Rimini entfernt. Obwohl Misano selbst in Italien liegt, wurde das Meeting schon immer unter der Flagge von San Marino durchgeführt.
Ursprünglich mit nur 3.488 Meter Länge wurde die Rennstrecke 1993 auf 4.060 Meter verlängert. Bevor die MotoGP nach Misano kam, wurden 2006/7 weitere Umbaumassnahmen umgesetzt, die Piste wuchs erneut auf die heutigen 4.226 Meter Länger. Insbesondere die Sturzräume mussten zuletzt massiv erweitert werden, weshalb die Fahrtrichtung umgekehrt wurde. Nun wird in Misano im Uhrzeigersinn gefahren.
Auf die Zweiradakrobaten warten einige fahrerische Herausforderungen. Die Schikanen erfordern ein Motorrad mit perfektem Einlenkverhalten, zudem müssen zahlreiche Kurven in Schräglage bis zum Scheitelpunkt angebremst werden. Insgesamt ist der Kurs jedoch recht flüssig zu fahren.
Der Asphalt ist sehr rauh, bietet dafür aber verhältnismässig wenig Grip. Wegen der mitunter sehr hohen Temperaturen müssen die Pirelli-Einheitsreifen Höchstleistungen bringen. Der italienische Reifenhersteller bringt in diesem Jahr für alle Klassen insgesamt 4953 Reifen mit nach Misano. Allein für die Superbike-WM sind 2298 Reifen reserviert. Zum Einsatz kommen neben bewährten Reifenmischungen auch ein neuartiger Vorderreifen, der ein Kompromiss zwischen Haftung und Haltbarkeit sein soll.
Sieben der letzten zehn Rennen der Superbike-WM in Misano wurden von Vierzylinder-Motorrädern gewonnen: Max Biaggi räumte mit Aprilia 2012 und 2010 jewils beide Laufsiege ab, 2009 hiessen die Sieger Jonathan Rea (GB/Honda) und Ben Spies (USA/Yamaha). 2008 gewann Max Neukirchner (D/Suzuki) den ersten Lauf. Carlos Checa (E/Ducati) sorgte mit einem Doppelschlag 2011 für das Ducati-Highlight.
Der einzige aktive Superbike-Pilot, der in Misano in der Superbike-WM bereits gewinnen konnte, ist Honda-Ass Jonathan Rea (2009). Suzuki-Pilot Eugene Laverty (IRL) gewann 2010 das Rennen der Supersport-WM.
Übrigens: Die schnellste jemals gefahrene Rundenzeit in Misano ist bereits vier Jahre alt und stammt aus der Superpole 2010 von Troy Corser (AUS/BMW).