Sykes gegen Guintoli: Keiner gönnt dem anderen etwas
Wer wird Weltmeister: Sylvain Guintoli (li.) oder Tom Sykes?
50 Punkte gibt es bei den letzten beiden Läufen der Superbike-WM 2014 auf dem Losail Circuit in Katars Hauptstadt Doha am Sonntag in einer Woche zu holen. Lediglich Weltmeister Tom Sykes und Aprilia-Werksfahrer Sylvain Guintoli sind noch im Titelkampf. Der Drittplatzierte Marco Melandri (Aprilia) liegt bereits 66 Punkte zurück, er streitet sich mit Jonathan Rea (Honda) und Loris Baz (Kawasaki) um den letzten Platz auf dem WM-Podest.
WorldSBK.com führte mit Sykes und Guintoli ein Doppelinterview.
Was war dein Ziel vor dieser Saison?
Sykes: Die Weltmeisterschaft zu gewinnen.
Guintoli: Weltmeister zu werden.
Wer ist der fahrerisch Beste?
Sykes: Es gibt viel Talent in der Superbike-WM, Marco Melandri gehört offensichtlich dazu. Guintoli wurde oft unterschätzt, ich glaube aber vor allem an meine Fähigkeiten.
Guintoli: Das hängt von der Rennstrecke ab.
Wer ist auf der Bremse besser?
Sykes: Ich bin bekannt dafür, was ich auf der Bremse kann. Wenn mein Leben davon abhinge, würde ich beim Bremsen auf mich wetten.
Guintoli: Sykes ist im Rennen schwer zu überholen, vielleicht ist er beim Bremsen etwas besser als ich – aber es gibt keinen großen Unterschied.
In was ist dein Gegner stärker?
Sykes: Im Topspeed ist die Aprilia besser, durch den V-Motor hat sie aerodynamisch mehr Potenzial. Das Motorlayout gibt ihnen mehr Grip am Hinterrad.
Guintoli: Bislang war Sykes in der Superpole besser, dieses Jahr liegen wir aber eng beisammen. In den Rennen ist Sykes zielstrebiger. Wenn er Blut riecht, ist er etwas besser.
Wie wird es sein, ein Rennen bei Nacht zu fahren?
Sykes: Ich freue mich darauf. Vor einigen Jahren haben wir die ZX-10R in Doha vorgestellt, für die Zuschauer ist es sehr spektakulär.
Guintoli: Es wird heller sein als an einigen Renntagen in Donington, das Licht dort ist wirklich stark. Es geht weniger um die Dunkelheit, als vielmehr um die sehr spezielle Atmosphäre in Katar.
Wer von euch wird schneller sein?
Sykes: Als wir früher dort fuhren, habe ich die Strecke sehr genossen. Das Streckenlayout verspricht, dass unser Gegner dort stark sein wird. Ich bin aber zuversichtlich.
Guintoli: Ich werde schneller sein.
Wünschst du deinem Gegner viel Glück für Katar?
Sykes: Erwartest du das wirklich von mir?
Guintoli: Keine Chance.