Aragón-Drama für Suzuki: Neue Elektronik ein Albtraum
Alex Lowes konnte die Schwächen der neuen Elektronik besser kompensieren als sein Teamkollege Randy de Puniet
Es konnte nicht funktionieren: In Aragón fährt Suzuki ohne vorherige Tests erstmals mit der 2015er Elektronik, nicht einmal eine Traktionskontrolle stand am Freitag zur Verfügung.
Zur Erinnerung: Eigentlich sollte genau dies durch die Ausnahmeregelung der FIM verhindert werden! Aus Sicherheitsgründen durften die ersten beiden Meetings der Superbike-WM noch mit der letztjährigen ECU absolviert werden.
«Als einzelnes Team eine komplett neue Elektronik zu etablieren, ist eine riesige Herausforderung für uns. Der heutige Tag war für uns noch schwieriger als gestern», gibt Teamchef Paul Denning zu. «Deshalb haben wir noch nichts am Fahrwerk und der Abstimmung verändert. Wir haben nichts von der sonst üblichen Arbeit erledigt, die man sonst an den ersten beiden Tag schafft.»
Die bedauernswerten Suzuki-Piloten sind in Aragón also zu Testfahrer degradiert. Randy de Puniet machte mit den Tücken des neuen Marelli-Systems am Samstagvormittag auf schmerzhafte Art und Weise Bekanntschaft. In der Superpole wurde er nur 19. «Ich hatte einen Highsider, aber ich bin in Ordnung – wenigstens etwas», knurrte der Franzose. «Am Nachmittag ging es weiter mit den Problemen an der Motorbremse und der Verbindung zur Traktionskontrolle. Wenn nichts funktioniert ist es ein Albtraum.»
Unter diesen Umständen scheint Startplatz 8 durch Alex Lowes eine geradezu heldenhafte ?Leistung gewesen zu sein. «Mit jeder Runde werden wir etwas besser», sagte der Brite. «Mit dem was mir zur Verfügung stand, habe ich mein Bestes gegeben. Am Sonntag will ich versuchen, einen besseren Job abzuliefern. Was ich spüre ist, dass wir mit dem neuen System mehr Potenzial auf der Renndistanz haben.»