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Erschreckend: Superbike-WM 2016 nur mit 20 Fahrern?

Von Ivo Schützbach
Zehn Fahrer aus der diesjährigen Startaufstellung sind momentan arbeitslos. Positiv für die Superbike-WM 2016: Mit Nicky Hayden kommt ein MotoGP-Weltmeister, mit Markus Reiterberger ein Deutscher.

In der diesjährigen Superbike-Weltmeisterschaft sahen wir 22 Fahrer, für kommendes Jahr zeichnet sich ab, dass es nur 20 Fahrer werden, sollte Aprilia aussteigen.

Anfang Dezember wird WM-Vermarkter Dorna die offizielle Startliste 2016 veröffentlichen, SPEEDWEEK.com gewährt vorab einen Überblick.

Kawasaki – 6 Bikes sicher, 7 möglich

Das Werksteam macht mit Weltmeister Jonathan Rea und Tom Sykes weiter.

GoEleven hat mit Roman Ramos verlängert. Weil nicht genügend Budget für einen zweiten Fahrer aufgetrieben wurde, bleibt es voraussichtlich bei einem Piloten.

Grillini Kawasaki wird erneut zwei Fahrer einsetzen. Gianluca Vizziello soll bleiben, für den zweiten Platz steht der 21-jährige Schweizer Dominic Schmitter hoch im Kurs.

Pedercini wird voraussichtlich auf einen Fahrer reduzieren, im rührigen italienischen Team steht der Franzose Sylvain Barrier oben auf der Wunschliste. «Ein zweiter Fahrer ist möglich, aber nicht sicher», sagt Teamchef Lucio Pedercini.

Ducati – 3 Bikes sicher

Das Werksteam hat mit Chaz Davies und Davide Giugliano verlängert.

Barni Ducati macht mit einem Fahrer weiter und hat den ehemaligen Deutschen Meister Javier Fores verpflichtet.

Die diesjährigen Ducati-Fahrer Matteo Baiocco, Niccolò Canepa und Leandro Mercado sind bislang ohne Job für 2016. Ducati würde Canepa gerne in der IDM im Team 3C sehen, der 27-Jährige spricht mit mehreren Supersport-Teams. Mercado kommt für den Platz neben dem Hessen Marc Moser in Barnis Superstock-1000-Team in Frage, 3C Ducati ist für ihn ebenfalls eine Möglichkeit.

Honda – 2 Bikes sicher

Hauptsponsor Pata (Knabberzeug) hat sich zu Yamaha verabschiedet, das Budget für 2016 ist von Honda Europe gesichert. Michael van der Mark fährt eine weitere Saison für die niederländische Ten-Kate-Truppe, Sylvain Guintoli wurde durch den ehemaligen MotoGP-Champion Nicky Hayden ersetzt.

Yamaha – 2 Bikes sicher, 4 möglich

Nach vier Jahren Abstinenz kehrt Yamaha 2016 werksseitig in die Superbike-WM zurück. Als Partner wurde das langjährige Suzuki-Team Crescent von Paul Denning gewonnen, als Fahrer Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli und der aufstrebende Alex Lowes verpflichtet.

Rennchef Andrea Dosoli wünscht für 2016 keine Kundenteams, Team Toth spielt trotzdem mit dem Gedanken, von BMW auf Yamaha umzusteigen.

BMW – 4 Bikes sicher, 6 möglich

Das Team M&T Racing von Piero Guidi, dieses Jahr unter dem Namen BMW Motorrad Italia am Start, und BMW haben ihre Zusammenarbeit beendet – M&T wird aus der Superbike-WM verschwinden.

BMW steckt seinen gesamten Input 2016 in den neuen Partner Althea. Das Team von Genesio Bevilacqua gewann bereits eine Weltmeisterschaft: 2011 mit Carlos Checa auf Ducati. Als Fahrer-Duo sehen wir den Deutschen Meister Markus Reiterberger sowie den WM-Fünften Jordi Torres aus Spanien. Der erste Test ist auf den 23. November in Jerez angesetzt.

Das Team Milwaukee, dieses Jahr mit Joshua Brookes und Yamaha Champion in der Britischen Superbike-Meisterschaft, steht kurz vor einer Einigung mit BMW. Als zweiter Fahrer ist der Tscheche Karel Abraham angedacht.

Das Zwei-Mann-Team Toth liebäugelt mit einem Wechsel von BMW zu Yamaha, bestätigt ist der Verbleib des Teams in der Superbike-WM bis heute nicht. Imre Toth junior wäre als Fahrer gesetzt.

MV Agusta – 1 Bike sicher

Leon Camier besitzt einen Zwei-Jahres-Vertrag, der bis Ende 2016 läuft. Das MV-Agusta-Werksteam setzt weiterhin alleine auf den schnellen Engländer. Für kommende Saison hat sich MV Agusta mit Forward Racing verbündet.

Sollte sich Marco Melandri nach seinem Test Ende November für eine weitere Zusammenarbeit mit MV Agusta entscheiden, sind Wildcard-Einsätze des 19-fachen Laufsiegers nicht ausgeschlossen.

Aprilia – Teilnahme fraglich

Die Zukunft des Aprilia-Teams ist weiter unsicher, bislang ist kein Partner gefunden, um in der Superbike-WM zu bleiben. Letzter verbliebener Interessent: der diesjährige Partner Red Devils Roma. Dass dieser genügend Geld auftreibt, ist fraglich.

Bei Aprilia ist zu hören, dass bis Ende des Monats eine Entscheidung getroffen werden soll, die Zukunft schaut düster aus. Sperrt Aprilia zu, wird der WM-Vierte Leon Haslam in die Britische Superbike-Meisterschaft oder die IDM Superbike wechseln.

Suzuki – Nicht vertreten

Der langjährige Partner Crescent hat sich zu Yamaha verabschiedet. Die neue GSX-R1000 wird erst im Juli 2016 präsentiert, kommende Saison sehen wir bei den Superbikes kein Suzuki-Team. Ob sich Suzuki mit neuem Motorrad 2017 wieder mehr engagiert, ist noch nicht entschieden.

Arbeitslose Fahrer

Von den diesjährigen Piloten noch ohne Job: Leon Haslam (WM-4.), Leandro Mercado (8.), Matteo Baiocco (9.), Ayrton Badovini (12.), David Salom (14.), Niccolò Canepa (16.), Randy de Puniet (18.), Christophe Ponsson (22.), Gabor Rizmayer (29.) und Alex Phillis (34.).

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Von Ivo Schützbach
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