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Nicky Hayden: «Ich bin jetzt ein Superbike-Fahrer!»

Von Ivo Schützbach
Bereits am zweiten Tag auf dem Superbike fährt der ehemalige MotoGP-Weltmeister Nicky Hayden auf dem Niveau seines Honda-Teamkollegen Michael van der Mark. Doch er sagt: «Ich bin weit hinten.»

Nicky Hayden steigerte sich im MotorLand Aragón von Montag auf Dienstag um 1,5 sec. Ein Teil davon war den deutlich besseren Bedingungen geschuldet, die großen Fortschritte des Amerikaners lassen sich aber auch daran festmachen, dass er sich mehr verbesserte als jeder andere während der zwei Testtage.

Auf die überragende Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (1:50,3 min/Kawasaki) verlor Hayden zwar 1,5 sec, auf alle anderen aber maximal 0,8 sec. SPEEDWEEK.com setzte sich mit dem 34-Jährigen in der Honda-Box zusammen und sprach über seine Superbike-Premiere.

Wie ist dein Fazit nach zwei Tagen?

Am Montag konnte ich im Trockenen nur viermal auf die Strecke fahren. Heute konnten wir einige Dinge sofort verbessern, nachdem wir über Nacht die Daten ausgewertet haben.

Der Tag war nicht spektakulär und es passierte auch nichts Unglaubliches. Wir konnten uns den ganzen Tag über verbessern und kleine Hindernisse überwinden. Das war kein Desaster.

Dafür, dass du nach nur zwei Tagen nur 1/10 sec hinter deinem Teamkollegen liegst, hörst du dich nicht sehr begeistert an.

Es wäre mir lieber, wenn ich eine 1/10 sec vor ihm läge... (lacht)

Sogar Jonathan Rea war beeindruckt und überrascht, wie schnell du 1:51er-Zeiten gefahren bist.

Ich fühle mich nicht schlecht, jetzt komme ich aber in den Bereich, in dem es mit jeder Zehntelsekunde Verbesserung schwieriger wird. Aber wir haben einige Ideen, wo wir uns verbessern können.

Ich versuchte sogar einen Qualifyer, war damit aber langsamer als mit Rennreifen – das war nicht gut. Ich wollte ihn am Ende probieren, um Daten zu sammeln.

Was war die beste Rundenzeit mit Rennreifen?

Rea in 1:50,3 min. Dann kommen Sykes und Davies mit 1:51,0 min.

1:50,3 min mit Rennreifen? Wow. 7/10 sec hinter den Besten des Rests zu sein ist viel, ich kann nicht behaupten, dass ich begeistert bin.

Honda sagt, Aragón wäre eine der schlimmsten Strecken für sie, vielleicht sind wir in Jerez näher dran.

Wie kommst du mit deinem neuen Team klar?

Alles ist neu, für meinen Crew-Chief Dino Acocella ist das Motorrad ebenfalls neu. Alles geht seinen geregelten Weg, wir haben keine größeren Probleme. Nun müssen wir lernen, wie wir die Kommunikation verbessern können, damit alles schneller geht.

Was meinst du zu den Pirelli-Reifen?

Ich habe zwei Vorderreifen und einen neuen Hinterreifen probiert, den ich nicht mochte. Er ist steifer, aber ich mag ihn nicht, Michael auch nicht.

Hast du nun einen Plan für deinen nächsten Test kommende Woche in Jerez?

Noch nicht genau. Gib mir ein oder zwei Tage, um über Dinge nachzudenken und mir die Daten anzuschauen. Dann machen wir einen Plan.

In Jerez werde ich mich sicher auf das Bremsen konzentrieren, um das Limit zu finden. In Aragón bremst man viel in Schräglage, da ist es schwierig, das Limit auszuloten. In Jerez gibt es drei oder vier Plätze, wo man das genaue Limit des Vorderreifens beim Bremsen ausprobieren kann.

Viele ehemalige GP-Fahrer haben versucht ihr Superbike in ein MotoGP-Bike zu verwandeln – was unmöglich ist. Wie ist das bei dir?

Das Superbike bewegt sich viel mehr und hat weniger Leistung. Ich wünschte, ich hätte einen anderen Motor. Ich weiß noch genau, wo ich mit der MotoGP-Maschine auf der Gegengerade gebremst habe. Mit dem Superbike kann ich viel tiefer in die Kurve hineinbremsen, weil ich lange nicht so schnell bin.

Ich will die Bikes aber gar nicht vergleichen, ich bin jetzt ein Superbike-Fahrer und will mich darauf fokussieren.

Magst du es, wenn das Motorrad instabiler ist? Oder brauchst du ein steifes Bike?

Es macht Spaß, wenn sich alles bewegt. Zwischen den Kurven 3 und 4 wäre es aber nicht schlecht, wenn es steifer wäre, das ist eine schnelle Kurve.

Das Motorrad hat sich heute aber schon viel weniger bewegt als am Montag.

Zeiten Superbike-Test Aragón, Dienstag:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:50,3 min
2. Chaz Davies (GB), Arubat.it Ducati, 1:51,0
3. Tom Sykes (GB), Kawasaki, 1:51,0
4. Alex Lowes (GB), Pata Yamaha, 1:51,1
5. Javier Fores (E), Aruba.it Ducati, 1:51,3
6. Michael van der Mark (NL), Honda, 1:51,7
7. Nicky Hayden (USA), Honda, 1:51,8
8. Sylvain Guintoli (F), Pata Yamaha, 1:52,5

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