Paukenschlag: Markus Reiterberger auf BMW Fünfter!
Markus Reiterberger auf dem Chang International Circuit
Mit gereckter Faust fuhr Markus Reiterberger auf dem Chang International Circuit in Buriram über die Ziellinie, Ducati-Werksfahrer und Vizeweltmeister Chaz Davies 1,7 sec vor sich. Platz 5 in seinem dritten Rennen für Althea BMW, auf einer Rennstrecke, die er vorher nicht kannte. Und meilenweit vor den anderen drei BMW-Piloten, die auf den Rängen 8 (Torres) und 15 (Brookes) einfuhren. Karel Abraham stürzte und verschrottete seine S1000RR.
Ganz eindeutig: Markus Reiterberger wird ein Großer.
«Brutal geil», freute sich Reiti, als er sich mit SPEEDWEEK.com in der Althea-Box traf. «Das Rennen war super, die ersten fünf Runden war ich etwas vorsichtig. Ich habe gewusst, dass es mit 20 Runden lange wird – und es hat sich noch länger angefühlt, als ich es mir vorgestellt habe. Ich kam trotzdem gut zurecht, auch mit der Hitze. Aufs Anbremsen habe ich mich am meisten gefreut, da ist ein bisschen Luft gekommen. Es war wirklich brutal heiß, aber den anderen geht es genau so. Ich habe versucht bis zum Schluss konstant zu bleiben, die letzten drei Runden haben wir etwas abgebaut. Meine Konstanz war der Schlüssel zum fünften Platz.»
Der Bayer verlor zwar 18,894 sec auf Sieger Jonathan Rea (Kawasaki), von Startplatz 9 kommend ging es für ihn aber stets nach vorne. «Die anderen haben viele Fehler gemacht, die Yamaha vor allem», meinte der zweifache Deutsche Meister. «Die Ducati auch, Giugliano ist dann auch noch gestürzt, ich profitierte davon. Bei mir sah es wahrscheinlich unspektakulär aus, ich musste nichts riskieren.»
Geschenkt bekam Reiti lediglich einen Platz durch den Sturz von Giugliano. An Alex Lowes sowie den ehemaligen Weltmeistern Nicky Hayden und Sylvain Guintoli kämpfte er sich vorbei. «Guintoli hat sich dreimal verbremst in Kurve 2, Hayden genauso», erklärte der BMW-Pilot seine Überholmanöver. «Ich fuhr ihnen nach den Fehlern innen durch. Aber ich habe gesehen, dass ich auf der Bremse richtig Meter gutmache. Im Kurvengeschlängel haben sie mir etwas abgenommen, sogar zu den Ducati konnte ich etwas aufschließen. Nur wurde ich die letzten fünf Runden nicht mehr schneller. Trotzdem, fünfter Platz ist der Hammer!»
In Thailand kann sich Reiterberger auch wieder auf seine alte Stärke verlassen, das Spätbremsen. Max Neukirchner, der einzige deutsche Superbike-WM-Laufsieger, stellt ihn diesbezüglich mit Chaz Davies auf eine Stufe, den besten Spätbremser im Paddock. «Bremsen, brutal – ich kann ankern, das ist der Wahnsinn», grinste Reiti. «Das war hier richtig gut, Guintoli bin ich einmal fast draufgefahren. Wir müssen aber schauen, dass wir im Scheitel und am Kurvenausgang besser werden. Jetzt bin ich voll bei den Big-Boys dabei, das war mein Ziel, dass wir sie ärgern. Jetzt müssen wir schauen, dass es so bleibt, dass es weiter so geht.»