Tom Sykes (30): «Irgendwann ist genug einfach genug»
Tom Sykes hat dieses Jahr erst ein Rennen gewonnen
Fünf der zehn bisherigen Rennen in dieser Saison gewann Jonathan Rea, vier Chaz Davies – nur eines Tom Sykes. In der Weltmeisterschaft liegt Sykes mit 154 Punkten deutlich hinter seinen Landsleuten, die 221 und 186 Punkte auf dem Konto haben.
SPEEDWEEK.com setzte sich mit Sykes zusammen, um über seinen weiteren Karriereverlauf zu sprechen.
Im August wirst du 31 Jahre alt. Wie lange kannst du deinen Job auf Toplevel noch machen?
Schau dir Biaggi, Checa und Bayliss an – ich habe noch zehn Jahre vor mir. Ich sehe keinen Grund, weshalb nicht. Ich fahre seit 16 Jahren Rennen, bin aber erst 30 Jahre alt. Letztlich ist das nur eine Zahl. Valentino Rossi ist ein großartiges Beispiel dafür, Biaggi, Checa und Bayliss ebenso. Sie wurden im Alter zwischen 39 und 41 Jahren Weltmeister.
So lange ich konkurrenzfähig bin und an der Spitze fahre, will ich so lange wie möglich Rennen bestreiten.
Was hältst du für die Gründe, dass ein älterer Fahrer ab einem gewissen Punkt seiner Karriere nicht mehr konkurrenzfähig ist?
Ich weiß es nicht, aber irgendwann kommt der Schnitt. Aus der Erfahrung sieht es so aus, als wäre Ende 30 oder Anfang 40 das Limit.
Als ich 2012 gegen Biaggi um den Titel fuhr, war seine Fitness kein Problem. Das Gleiche gilt für seine Fähigkeiten.
Vielleicht kommt irgendwann im Leben der Punkt an dem man denkt, dass genug genug ist. Rennsport ist sehr stressig, es geht nicht so entspannt zu, wie viele Leute denken.
Ich mache weiter. Wenn meine Zeit kommt, werde ich das merken. Am Besten wäre es, wenn ich mein Leder auf dem Höhepunkt an den Nagel hänge, das ist mein Plan.
Das heißt, du musst noch einmal Weltmeister werden?
Genau. Dafür arbeite ich hart.
Spricht deine Frau in deiner Karriere ein Wörtchen mit?
Nein, sie wuchs im Rennsport auf. Sie ist massiver Tom-Sykes-Fan.
Echt? Kann ich mir kaum vorstellen.
Ja, sie hat keine andere Wahl. Sonst hätten wir in unserer Beziehung ein Problem.
Gut an meiner Familie ist, dass sie mir ehrlich ihre Meinung sagen – egal, ob ich gute oder schlechte Ergebnisse einfahre.
Würde ich wirklich schlecht fahren, wären sie die Ersten, die mir das erzählen. Sie sind immer ehrlich zu mir. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb ich der bin, der ich bin.