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Alex Lowes ist bei Yamaha nur ein Notnagel für MotoGP

Von Ivo Schützbach
Yamaha-Teamchef Paul Denning (li.) mit Alex Lowes

Yamaha-Teamchef Paul Denning (li.) mit Alex Lowes

Alex Lowes will ebenso wie sein Bruder Sam zukünftig MotoGP fahren. Doch für 2017 hat Yamaha mit dem Engländer andere Pläne, er soll die neue R1 in der Superbike-WM zu einer Siegmaschine machen.

Yamahas Superbike-Werksfahrer Alex Lowes war vor knapp zwei Wochen beim Jerez-GP. Dort besuchte er nicht nur seinen Zwillingsbruder Sam, der aktuell die Moto2-Weltmeisterschaft anführt, sondern hörte sich auch nach Möglichkeiten für 2017 im MotoGP-Paddock um.

Lowes hat einen Yamaha-Vertrag für die Superbike-WM 2016 und 2017, im Pata-Team fährt er an der Seite von Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli. Wollte ihn Yamaha in die MotoGP-Klasse transferieren, würde sein Vertrag dies aber erlauben.

MotoGP-Tech3-Teamchef Hervé Poncharal hat als Ersatz für den abtrünnigen Bradley Smith (er fährt 2017 und 2018 für KTM) den Deutschen Jonas Folger aus der Moto2 verpflichtet. Als zweiten Mann will Poncharal den aktuellen WM-Fünften Pol Espargaró für eine vierte Saison behalten, doch der hat auch andere Angebote vorliegen.

Verliert der Franzose auch Espargaro, gibt das GP-Paddock nicht mehr viel her. «Da kommt nur Rins in Frage, denn Sam Lowes ist bei Aprilia blockiert, Zarco bei Suzuki», weiß Poncharal.

Also blickt der Franzose auch über das eigene Fahrerlager hinaus.

Alex Lowes gilt als extrem schnell, der Engländer stürzt aber auch öfters und macht Fehler im Rennen. Er war 2013 Britischer Superbike-Champion und schaffte 2014 und 2015 in der Superbike-WM drei Podestplätze auf Suzuki.

Für 2016 ist Yamaha werksseitig in die Superbike-WM zurückgekehrt, die neue R1 hat aber noch nicht die erhoffte Schlagkraft. Ein fünfter Platz von Guintoli auf Phillip Island steht als bestes Ergebnis zu Buche. Nach zehn WM-Läufen 2016 ist Lowes mit 59 Punkten nur WM-Zehnter.

Yamahas Superbike-Teamchef Paul Denning geht davon aus, dass Lowes auch 2017 für ihn fahren wird. «Lowes und Guintoli haben einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Yamaha», erzählte der Engländer SPEEDWEEK.com. «Der Vertrag hat eine Klausel, welche es Yamaha erlaubt ihn unter gewissen Umständen zu beenden. Ich sehe aber keinerlei Anzeichen bei Yamaha, dass sie etwas an den Fahrern ändern wollen. Sie wollen zwei Jahre mit ihnen arbeiten, um das Motorrad zu verbessern. Bei Yamaha wird die kommenden Wochen einiges mit den Fahrern geschehen. Dann wirst du sehen, es macht keinen Sinn Alex ein Angebot von Tech3 vorzulegen. Es macht auch keinen Sinn, die Superbike-Fahrer zu wechseln.»

Grundsätzlich traut Denning Lowes viel zu, auch in der MotoGP-Klasse: «Alex hat genügend Fähigkeiten, Entschlossenheit und Rennintelligenz, um in MotoGP einen großartigen Job zu erledigen. Er fährt sicher auf dem Level der aktuellen Tech3-Fahrer. Yamaha hat aber die Auswahl aus vielen Fahrern und es gibt andere, die momentan mehr gewinnen oder ihr Talent offensichtlicher zur Schau stellen. Alex konnte das bislang nicht tun, weil es mit einem neuen Projekt wie unserem nicht einfach ist, die Spitze zu erreichen. Ganz klar, ich werde jede zukünftige Möglichkeit unterstützen, wenn Yamaha Alex in MotoGP bringen möchte. Momentan ist das aber ein Story aus dem Nichts heraus, die aufgeblasen wurde, aber nach wie vor nichts ist.»

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