Sieger Jonathan Rea erklärt seine Taktik gegen Sykes
So sah es 21 Runden lang aus: Jonathan Rea vor Tom Sykes
21 Runden lang folgte Tom Sykes Weltmeister Jonathan Rea wie ein Schatten. In dieser Zeit kam es zu keinem Angriffsversuch, im Ziel trennten die beiden nur 0,09 sec.
«Mein Ziel für Misano sind zwei Siege», sagte Rea nach seinem ersten Triumph am Samstagmittag. Seit Lauf 2 in Assen Mitte April hatte die Nummer 1 nicht mehr gewonnen. «Überrascht hat mich, dass ich gegen Rennende so große Schwierigkeiten bekam. Am Freitag fuhr ich selbst am Ende meines Longruns niedrige 1:36er-Zeiten. Es sieht so aus, als hätte die höhere Asphalttemperatur am Samstag starke Auswirkungen auf uns. Verglichen mit unseren Gegnern strauchelten wir mehr. Sykes hatte die gleichen Probleme, wir müssen bei Kawasaki heute Abend zusammensitzen und schauen, wie wir dieses Problem lösen.»
Das ist jammern auf hohem Niveau: Rea und Sykes nahmen dem Drittplatzierten Michael van der Mark (Honda) 3 sec ab, dem Vierten Chaz Davies (Ducati) 5,8 und dem Fünften Jordi Torres (BMW) 15,9 sec.
«Mitte des Rennens wollte ich Tom vorbeilassen um zu sehen, ob er schneller kann», erzählte Rea SPEEDWEEK.com. «Aber in Misano ist Überholen sehr schwierig, also entschied ich mich, zu entspannen. Als ich 1:36,5 min fuhr, ging ich davon aus, dass er überholt, ich wollte meine Reifen schonen. Als er nicht überholte, zog ich die Pace wieder an. Zu diesem Zeitpunkt war es aber unmöglich, wieder 1:35 min zu fahren. In Misano zu führen ist nicht einfach, weil man dem Vordermann sehr leicht hinterherfahren kann. Ich habe versucht nicht zu viel an Tom zu denken und mein Rennen zu fahren.»
Mit seinem sechsten Sieg und 15. Podestplatz im 15. Rennen baute Rea seine WM-Führung gegenüber Sykes auf 61 Punkte aus. Auf den Drittplatzierten Chaz Davies (Ducati) hat der Weltmeister bereits 74 Punkte gut.