Chaosopfer Markus Reiterberger – trotzdem Platz 6!
Markus Reiterberger
Lauf 1 begann mit heillosem Durcheinander in der zweiten Kurve: Javier Fores hatte einen üblen Vorderradrutscher und schob Lorenzo Savadori an, der daraufhin stürzte. Chaz Davies und Leon Camier mussten durch den Kies pflügen. Markus Reiterberger war von dem Chaos ebenfalls betroffen. «Mein Start war okay, aber ich habe keine Position gewonnen», erzählte der Bayer, der von Startplatz 11 kam. «In der ersten Kurve fuhren alle außen, um in der nächsten innen zu sein. Also bin ich dort außen herum, ich habe aber nicht damit gerechnet, dass in der zweiten Kurve einer stürzt. Dann habe ich fünf Positionen verloren, es ging alles so schnell.»
Reiterberger kämpfte sich während der 21 Runden bis auf Platz 6 nach vorne, Althea-BMW-Teamkollege Jordi Torres kam hinter Jonathan Rea, Tom Sykes, Michael van der Mark und Chaz Davies als Fünfter ins Ziel. «Man muss schon bedenken, dass es Ausfälle vor mir gab», stapelte der 22-Jährige tief. «Ich bin 18 sec hinter dem Ersten, das ist nicht soo schlecht. Sechster hört sich gut an, der Abstand ist okay. Aber ich kann mit dem Bike immer noch nicht ans Limit gehen. Am Freitag habe ich mich so gut auf dem Motorrad gefühlt, heute haben wir für die Superpole eine Änderung gemacht. Damit bin ich übers Vorderrad abgeschmiert, dann sind wir mit der Abstimmung wieder zurückgegangen. Das seltsame Gefühl fürs Vorderrad blieb.»
Weil Reiti in der Superpole in seiner ersten Runde mit dem Qualifyer stürzte, musste er seine beste Zeit in einer zweiten Runde fahren – da hatte der Reifen längst nicht mehr die volle Performance. Statt aus den angepeilten ersten beiden Startreihen loszufahren, wurde es nur Reihe 4.
«Startplatz 11 ist Scheiße», hielt der BMW-Youngster fest. «Aus Reihe 2 verlierst du halt nicht 5 sec am Start. Ich habe mir am Freitag Platz 4 bis 6 im Rennen als Ziel gesetzt, nach der Superpole wäre ich mit Top-8 zufrieden gewesen – Sechster ist okay. Aber wir müssen das Problem finden, weshalb mir beim Anbremsen die ganze Zeit das Vorderrad wegrutscht. Ich habe guten Grip, das Bike geht gut und die Reifen schauen gut aus, aber ich kann nicht bis zum Scheitelpunkt reinbremsen. Heute ist es ein bisschen wärmer als am Freitag, das kann etwas ausmachen. Vielleicht liegt es auch am vollen Tank, wir müssen schauen. Ich habe in jeder Kurve Angst, dass mir das Vorderrad wegschmiert – wie in der Superpole.»
Mit den zehn Punkten für Platz 6 verbesserte sich Reiti im Gesamtstand auf Platz 11. Zu Yamaha-Werksfahrer Alex Lowes auf Platz 10 fehlen nur fünf Punkte.