MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Donington 1: Premierensieg von Ellis, Schlosser 2.

Von Helmut Ohner
Todd Ellis (re.) mit seiner Beifahrerin Emmanuelle Clement

Todd Ellis (re.) mit seiner Beifahrerin Emmanuelle Clement

Mit dem Premierensieg des Briten Todd Ellis mit seiner französischen Beifahrerin Emmanuelle Clement endete das erste Seitenwagen-Rennen in Donington. Auf dem zweiten Platz landeten Markus Schlosser/Marcel Fries.

Der Brite Todd Ellis ist zweifellos die Entdeckung der Seitenwagen-Weltmeisterschaft 2021. In Le Mans musste er seinen angestammten Beifahrer Charlie Richardson gegen die Französin Emmanuelle Clement tauschen, trotzdem überraschte er in Lauf 1 mit Platz 3. Im zweiten Rennen lief es mit dem zweiten Rang sogar noch besser.

Dass die guten Resultate in Frankreich keine Eintagsfliege waren, bewiesen Ellis/Clement bei der zweiten Veranstaltung der Seitenwagen-WM auf dem Pannonia Ring. Mit geringem Abstand zu den Schweizer Siegern Markus Schlosser/Marcel Fries landeten sie erneut auf den Rängen 3 und 2 und übernahmen auch in der Zwischenwertung die zweite Position.

Nur eine Woche nach den WM-Läufen in Ungarn zündete der 26-jährige Ellis die nächste Stufe seines exzellenten Fahrkönnens. Beim Heimrennen in Donington drehte er mit 1:36,479 min. die schnellste Runde. Er verwies damit keine Geringeren als den sechsfachen Weltmeister Tim Reeves und den Führenden in der Weltmeisterschaft Schlosser auf die Plätze.

Gerade rechtzeitig für das Seitenwagenrennen sorgte die Sonne in den britischen Midlands dafür, dass die 4,023 Kilometer lange Strecke in Donington nach den vormittäglichen Regenfällen vollkommen auftrocknen konnte. Die Teams fanden mit 22° Lufttemperatur optimale Bedingungen für den fünften Lauf der diesjährigen Weltmeisterschaft vor.

In unnachahmlicher Manier setzte sich Reeves mit seinem Beifahrer Kevin Rousseau an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von den Polesettern Ellis/Clement, Schlosser/Fries, den von der sechsten Position gestarteten Pekka Päivärinta/Ilse de Haas, den Brüdern Sam und Adam Christie sowie Lewis Blackstock/Patrick Rosney.

Ab Runde 6 hatten Ellis/Clement die Nase vorne, weil Reeves/Rousseau nach einem Fehler im ersten Sektor bis an die sechste Stelle zurückgeworfen wurden. Schlosser/Fries hatten zu diesem Zeitpunkt bereits über drei Sekunden Rückstand auf die Führenden. Päivärinta/de Haas lauerten nicht einmal eine Sekunde hinter Schlosser auf ihre Chance.

Ab Halbzeit des über 18 Runden führenden Rennens machten sich Schlosser/Fries auf die Jagd nach Ellis/Clement. Nach 13 Runden lagen die Eidgenossen mit ihrem LCR Yamaha-Gespann nur noch zwei Sekunden zurück. Danach vergrößerte sich ihr Abstand allerdings wieder und im Ziel hatten sie 3,096 Sekunden auf die Prämierensieger Ellis/Clement verloren.

Päivärinta/de Haas, die ab sofort ebenfalls in den Kreis der von Bonovo Action unterstützten Teams gehören, verteidigten ihren dritten Platz gegen Reeves/Rousseau, die mit ihrem vierten Rang in der Weltmeisterschaft weitere wichtige Punkte auf Schlosser verloren haben. Das Duell um Platz 5 entschieden Christie/Christie knapp für sich.

Auffällig: Nur wenige Seitenwagenteams aus Deutschland, Österreich, Slowenien oder der Schweiz machten sich auf den Weg nach Donington. Josef Sattler/Luca Schmidt, Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch, Janez Remše/Manfred Wechselberger oder Lukas Wyssen/Thomas Hofer zogen es vor, wegen der hohen Kosten zuhause zu bleiben.

Resultat, Donington 1
1. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), 18 Runden in 29:26,901 min. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), +3,096 sec. 3. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL), alle LCR Yamaha, 4,275 sec. zur. 4. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), Adolf RS Yamaha. 5. Sam Christie/Adam Christie (GB). 6. Lewis Blackstock/Patrick Rosney (GB). 7. Robb Biggs/Jeroen Schmitz (GB/NL). 8. Harry Payne/Mark Wilkes (GB), alle LCR Yamaha. 9. George Holden/Oscar Lawrence (GB), LCR Suzuki. 10. Rupert Archer/Phillip Hyde (GB), Adolf RS Yamaha. 11. Kevin Cable/Kyle Masters (GB). 12. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), beide LCR Yamaha. Schnellste Runde: Reeves/Rousseau in 1:37,251 min.

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