Kroatien, Rennen 1: Ellis-Sieg mit Schrecksekunde
Die Freude ist Emmanuelle Clement und Todd Ellis ins Gesicht geschrieben
Schlosser/Fries, Streuer/Kölsch und Payne/Wilkes lieferten sich einen spannenden Kampf um Rang 3
Für Todd Ellis und seiner Beifahrerin Emmanuelle Clement (Santander Salt) lief beim ersten Rennen auf dem Automotodrom Grobnik alles nach Plan. Die WM-Führenden wollten einen frühen Fluchtversuch starten, um den Gegnern keine Chance auf eine Attacke zu lassen. Der Plan ging für das britisch-französische Paar wie gewünscht auf.
Bereits nach der ersten Runde hatten sich Ellis/Clement eine halbe Sekunde Vorsprung auf den ersten Verfolger herausgefahren. Mit der schnellsten Zeit des Rennens konnten sie in der zweiten Runden ihren Vorsprung auf fast eine Sekunde ausbauen. Danach ging es für sie nur noch darum, das Rennen von der Spitze zu kontrollieren.
Auf Platz 2 landeten Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Group). Die Briten hatten zwischen dem ersten und zweiten Zeittraining an ihrem Seitenwagen einige Veränderungen vorgenommen, die sich als Schlüssel zum Erfolg erweisen sollten. Nach ihrem Heimsieg in Donington letzten Jahres ist es die beste WM-Platzierung der beiden.
Nicht nach Wunsch lief es für Markus Schlosser und Marcel Fries (Gustoil Racing). Die regierenden Weltmeister aus der Schweiz konnten in keiner Phase mit den Vorderleuten mithalten. Vielmehr mussten sie hart ihr ganzen Können aufbieten, um ihren dritten Platz gegen die Angriffe der Konkurrenten zu verteidigen.
Der Titelverteidiger gab sich im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ratlos: «In Le Mans lief alles noch bestens. Aber auf dieser Strecke steckt der Wurm drin. Wir sind hier um sieben Zehntelsekunden langsamer als im Vorjahr. Das kann ich mir nicht wirklich erklären. Für das zweite Rennen werden wir den Motor tauschen.»
Auf der ehemaligen Grand-Prix-Strecke unweit der kroatischen Hafenstadt Rijeka zeigten Harry Payne/Mark Wilkes (DAO1886) eine starke Vorstellung. Die Briten duellierten sich über die gesamte Renndistanz mit Schlosser/Fries und Bennie Streuer/Kevin Kölsch (Bonovo Action). Im Kampf um Platz 3 mussten sie sich nur knapp geschlagen geben.
Kein Glück hatten Streuer/Kölsch. Die Sieger des zweiten Laufs auf dem Pannonia Ring lagen knapp hinter Schlosser und Payne an der fünften Stelle, als sie in der 15. Runden mit einem Überschlag für den Abbruch des Rennens sorgten. Bei einem Überrundungsmanöver waren sie mit dem Gespann von Kevin Cable/Charlie Richardson kollidiert.
Streuer war einige Zeit unter seinem Seitenwagen gefangen. Erst sein Beifahrer konnte ihn aus der misslichen Lage befreien. Der Niederländer, der sich im Vorjahr bei einem Unfall in Oschersleben einige Wirbel gebrochen hatte, klagte über starke Rückenschmerzen und wurde zur Abklärung etwaiger Verletzungen ins Krankenhaus überführt.
Der fünfte Platz ging an Ted und Vincent Peugeot (FHC Competition), die sich gegenüber ihrer gestrigen Qualifikationszeit um 1,8 Sekunden zu steigern vermochten, dahinter überquerten Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Racing) die Ziellinie an der sechsten Stelle. Die Eidgenossen hatten durch das Duell mit Peugeot kurz den Rhythmus verloren.
Ergebnis
1. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), Yamaha LCR, 14 Runden in 21:31,279 min. 2. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), Yamaha LCR, 2,145 sec zur. 3. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), +2,604 sec. 4. Harry Payne/Mark Wilkes (GB), Yamaha LCR. 5. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), Yamaha LCR. 6. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), Yamaha LCR. 7. Sam Christie/Tom Christie (GB). 8. Claude Vinet/Sébastien Arifon (F), Yamaha LCR. Schnellste Runde: Ellis in 1:31,057 min.
