Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Pech für Ellis und Schlosser, Kershaw sagt danke

Von Helmut Ohner
Mit einem Sieg von Kershaw/Charlwood vor Payne/Wilkes endete der zweite WM-Lauf in Rijeka. Schlosser/Fries konnten mit Kupplungsproblemen Rang 3 retten, Ellis/Clement mussten das Rennen aufgeben.

Nach seinem zweiten Platz am Vortag ging der Schotte Stephen Kershaw mit seinem britischen Beifahrer Ryan Charlwood (Quattro Group) mit viel Selbstvertrauen in das zweite Rennen auf dem Automotodrom Grobnik. Bei extrem heißen Bedingungen sollte ihn sein Gefühl nicht im Stich lassen. Aber auch das nötige Glück war auf der Seite des WM-Vierten des Vorjahres.

In der ersten Kurve nach dem Start reihten sich Kershaw/Charlwood hinter Todd Ellis/Emmanuelle Clement (Santander Salt) und Markus Schlosser/Marcel an der dritten Stelle ein, aus der ersten Runden kamen sie bereits auf Platz 2 an Start und Ziel vorbei. Als Ellis Probleme mit einem losen Vorderrad bekam, übernahmen sie die Führung, die sie nicht mehr aus der Hand gaben.

«Besser hätte das Rennen für uns gar nicht laufen können», strahlte Kershaw im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Todd hat mächtig losgelegt. Trotz seines Vorsprungs war ich nicht beunruhigt. Wir wussten, dass wir gegen Ende schneller fahren konnten.» Für den zweifachen Familienvater war der zweite WM-Sieg, sein Beifahrer durfte bereits zum dritten Mal auf die oberste Stufe des Podiums steigen.

Überglücklich zeigten sich Harry Payne und Mark Wilkes (DAO1886) nach ihrem zweiten Platz. «Mit unserem Unfall in Le Mans und einigen Motorschäden hatten wir heuer bereits genug Pech, jetzt ist das Glück zurückgekommen. Momentan steht uns nur ein Standardmotor zur Verfügung. Wenn wir technisch aufrüsten, können wir ganz vorne mitmischen», ist sich der Brite sicher.

Schlosser/Fries (Gustoil Racing) mussten am Ende des 18-Runden-Rennens froh sein, in den Top-3 gelandet zu sein. Nach einem guten Start, der sie an die zweite Position brachte, fielen sie noch im ersten Umlauf an die siebente Stelle zurück. Wie schon beim Saisonauftakt in Frankreich ließ die Eidgenossen, die am nach Lauf 1 das Aggregat getauscht hatten, die Technik im Stich.

«Es war wieder die Kupplung», erzählte Schlosser leicht genervt. Doch die regierenden Weltmeister steckten nicht auf, ganz im Gegenteil. In einer sehenswerten Aufholjagd wurde Gegner um Gegner überholt und vier Runden vor Schluss konnten sie dann auch noch Ted Peugeot/Vincent Peugeot (FHC Competition), die erneut ein fantastisches Rennen zeigten, vom Podium verdrängen.

Weil seine schärfsten Konkurrenten Ellis/Clement keine Zielflagge sahen – die WM-Führenden fixierten zwar das lose Vorderrad, nach wenigen Runden mussten sie allerdings endgültig die Segel streichen – wird es für Schlosser/Fries im Kampf um die WM-Krone wieder spannend. Nach zehn von 16 Rennen liegen die beiden Titelanwärter nur durch 16 Zähler getrennt.

Durchaus zufrieden zeigten sich Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Racing) mit ihrem fünften Rang. «Gegenüber gestern ist es viel besser gelaufen. Ich hatte zwar ein Problem mit dem Fahrwerk, aber das war nicht die Ursache, warum Ted dieses Mal vor mir die Zielflagge gesehen hat. Er war dieses Wochenende einfach stärker als ich», gestand der Schweizer.

Dafür, dass sie drei Jahre nicht mehr auf dem ehemaligen GP-Kurs, den sie als Lieblingsrennstrecke betrachten, gefahren sind, war der sechste Platz für Sam und Tom Christie (Christie Engineering Services) ein beachtliches Resultat. Ihre Rundenzeiten stimmen das Brüderpaar für die nächsten Einsätze in der britischen Seitenwagen-Meisterschaft zuversichtlich.

Kevin Cable/Charlie Richardson (KW Racing) und Claude Vinet/Sébastien Arifon (Vinet LKS Racing) lieferten sich das obligatorische Duell am Ende des Feldes. Dieses Mal hatten die Franzosen das bessere Ende für sich, weil die Briten in der elften Runde ein Motorschaden ereilte. Für Cable besonders bitter, war er doch bereits am Samstag frühzeitig ausgeschieden.

Keinen Start riskierte das niederländisch-deutsche Duo Bennie Streuer/Kevin Kölsch (Bonovo Action) nach ihrem Unfall im ersten Rennen. Nach einer Kollision mit einem zu überrundeten Team war Streuer unter dem Seitenwagen gefangen. Während Kölsch bei dem Zwischenfall schmerzhafte Prellungen davon trug, Streuer klagte über starke Schmerzen in seinem Rücken.

Bei der eingehenden Untersuchung im Krankenhaus von Rijeka wurden bei Streuer keine ernsthaften Verletzungen festgestellt, trotz entschied sich der Ex-Weltmeister zum Startverzicht. «Die Ärzte waren sehr gewissenhaft, trotzdem werde ich mich zur Sicherheit in meiner Heimat nochmals durchchecken lassen. In drei Wochen sind wir in Donington wieder am Start.»

Ergebnis
1. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), Yamaha LCR, 18 Runden in 27:43,017 min. 2. Harry Payne/Mark Wilkes (GB), Yamaha LCR, 7,511 sec zur. 3. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), Yamaha LCR, 9,996 sec. 4. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), Yamaha LCR. 5. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), Yamaha LCR. 6. Sam Christie/Tom Christie (GB), Yamaha LCR. 7. Claude Vinet/Sébastien Arifon (F), Yamaha LCR. Schnellste Runde: Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F) in 1:31,106 min.

WM-Stand (nach zehn von 16 Rennen)
1. Ellis, 210 Punkte. 2. Schlosser, 194. 3. Kershaw, 150. 4. Wyssen, 101. 5. Peugeot, 93. 6. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), Yamaha Adolf RS, 91. 7. Payne, 73. 8. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), Yamaha Adolf RS, 68. 9. Vinet, 58. 10. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), Yamaha LCR, 49. Ferner: 17. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Yamaha Adolf RS, 16. 19. Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (D/CZ), Yamaha LCR, 10. 20. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ), Yamaha LCR, 9.

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