Ellis/Clément: Mit Rekord an Siegen zum Titelgewinn
Bereits im Vorjahr deutete sich an, dass mit Todd Ellis ein Fahrer die Bühne der Seitenwagen-Weltmeisterschaft betritt, mit dem in Zukunft zu rechnen sein wird. Nach dem Gewinn der britischen F1-Seitenwagen-Meisterschaft wollte der junge Engländer mit seinem Beifahrer Charlie Richardson auch die Weltmeisterkrone erobern.
Doch bereits beim Saisonauftakt stellte sich heraus, dass Richardson den Anforderungen nicht gewachsen war. Weil sich Bennie Streuer kurz davor bei einem Testunfall schwer verletzt hatte, war dessen Beifahrerin Emmanuelle Clément beschäftigungslos. Die junge Französin, die in Le Mans als Zuseherin vor Ort war, kletterte kurzerhand bei Ellis in dessen Seitenwagen.
Ohne es damals zu ahnen, wurde damit eine Erfolgspaarung geboren.
Bereits bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz erreichten sie auf dem Circuit Bugatti in Le Mans die Plätze 3 und 2. Und in dieser Tonart sollte es auch auf dem Pannonia-Ring weitergehen. Wieder gab es die Ränge 3 und 2. Beim fünften Lauf zur Seitenwagen-Weltmeisterschaft folgte in Donington für Ellis und Clément dann der erste WM-Sieg.
Bis zum letzten Rennwochenende auf dem «Autodromo Fernanda Pires da Silva» in Estoril (Portugal) hielt das britisch-französische Duo, das mittlerweile auch im Privatleben ein Paar bildet, die Entscheidung um den WM-Titel offen, erst dort mussten sie sich den Schweizern Markus Schlosser und Marcel Fries geschlagen geben.
Diese Saison begann für Ellis/Clément mit einem Sieg und Platz 2 in Le Mans. Nach einem weiteren zweiten Rang in Assen gewannen sie vier Rennen in Folge. Trotz der starken Performance der Titelverteidiger hatten sie das Kommando übernommen. Erst ein Defekt im zweiten Lauf in Rijeka beendete eine beeindruckende Serie von sechs Siegen und drei zweiten Plätzen.
Nach weiteren drei Triumphen und einem zweiten Rang ging es für sie mit einem beruhigenden Vorsprung von 51 Zählern auf Schlosser/Fries zum Saisonfinale nach Portugal, wo sie sich keine Blöße gaben und mit den Plätzen 2 und 3 den erbittert geführten Kampf um den Weltmeistertitel souverän für sich entschieden.
Dass der Titelgewinn nicht unverdient war, beweist ihre Saisonbilanz. Mit neun Siegen verbesserten sie den Rekord von Schlosser/Fries, die im Vorjahr achtmal triumphiert hatten. Außerdem beendeten sie jedes der Rennen, in dem sie die Zielflagge sahen, in den Top-3, wobei der dritte Platz im letzten Rennen das schlechteste Resultat darstellte.
Ellis/Clément bescherten mit dem Gewinn des Weltmeistertitels ihrem Teamchef Roger Body und Sponsor Santander Salt einen würdigen Abschied aus der Szene. Schon davor hatten sie in überlegener Manier die britische F1-Seitenwagen-Meisterschaft gewonnen. Besser kann man sich von seinem Geldgeber nicht verabschieden.
WM-Endstand (nach 16 Rennen)
1. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), 377 Punkte. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), 344. 3. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), 302. 4. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), 188. 5. Harry Payne/Callum Crowe (GB), 151. 6. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), 143. 7. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), 130. 8. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), 105. 9. Claude Vinet/Christophe Pouillot (F) 90. 10. Sam Christie/Tom Christie (GB), 89. 11. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), 68. 12. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas, 60. 13. Cédric Pierard/Arnaud Pierard (B) 45. 14. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F) 38. 15. Rupert Archer/Steve Thomas (GB), 34. 16. Pierre Leguen/Leopold Rouby (F), 34. 17. Paul Leglise/Mélanie Farnier (F) 27. 18. Robb Biggs/Jake Lowther (GB), 26. 19. Philippe Gallerne/Jean-Philippe Bouchart (F) 18. 20. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ), 17. 21. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), 16. 22. Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (D/CZ), 10. 23. Stéphane Gadet/Tristan Gadet (F), 8.