Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Die «Sidecar-Gang aus Trier» hat zugeschlagen

Von Andreas Gemeinhardt
Rösinger/Kolloch (#3) führen das Feld in Frohburg an

Rösinger/Kolloch (#3) führen das Feld in Frohburg an

Zum Saisonfinale auf dem Frohburger Dreieck wurden die letzten Meisterschaftspunkte in der Internationalen Sidecar Trophy vergeben. Rösinger/Kolloch holten sich den Titel.

Bei widrigen äusseren Bedingungen mit Dauerregen konnten sich nicht alle Teams der Internationalen Sidecar Trophy mit dem schnellen Strassenkurs anfreunden. Im Qualifying kamen erwartungsgemäss Eckart Rösinger/Andy Kolloch auf nasser Piste am besten zurecht. Tassilo Gall/Thomas Eisentraut und Rolf Schmitz/Jens Lehnertz folgten mit zwei Sekunden Rückstand. Die als Tabellenführer nach Frohburg angereisten Mickael Ducouret/Bastien Herman aus Frankreich kämpften mit stumpfen Waffen. Ihnen wurden die Regenreifen falsch montiert und bauten so keinen Grip auf. Peter und Helga Gierlinger behaupteten sich vor Markus und Diana Schwengler sowie Max und Marvin Gärner.

Beim Sprintrennen am Sonntagmorgen gelang Schmitz/Lehnertz der beste Start. Rösinger/Kolloch, Gall/Eisentraut und Ducouret/Herman reihten sich knapp hinter den Führenden ein, doch bereits am Ende der ersten Runde hatte Regenspezialist Eckart Rösinger die Nase vorn. In der dritten Runde kamen Ducouret/Herman mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke ab. Sie überschlugen sich in einem angrenzenden Feld und mussten schwer verletzt stationär versorgt werden. Das Rennen wurde daraufhin abgebrochen und nicht wieder neu gestartet. Es wurde ersatzlos und ohne Wertung, nach Beschluss der Rennleitung sowie den Trophy-Machern, gestrichen.

Die Ausgangslage für das Hauptrennen war nun klar. Rösinger/Kolloch lagen mit 23 Zählern hinter Ducouret/Herman auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung. Nur mit einem Sieg konnten Rösinger/Kolloch die Meisterschaft noch für sich entscheiden. Dagegen waren natürlich Schmitz/Lehnertz, die schon im ersten Lauf gezeigt hatten, dass sie Rösinger/Kolloch bei diesen Bedingungen mindestens ebenbürtig sind. Zum Start für den Finallauf war das Starterfeld stark dezimiert. Einige Teams wollten oder konnten unter diesen Bedingungen nicht mehr antreten.

Als die Ampel auf Grün umschaltete, waren es die Gespanne von Rösinger/Kolloch und Gall/ Eisentraut, die an Schmitz/Lehnertz vorbeizogen. Das gesamte Feld zog sich, bedingt durch die schlechte Sicht in der Gischt vorausfahrender Gespanne, schnell auseinander. Nach zwei Runden setzte sich Schmitz/Lehnertz energisch gegen Gall/Eisentraut durch, und nahmen die Verfolgung von Rösinger/Kolloch auf. Diese wiederum waren in der Lage, ihren Vorsprung zwischen einer und drei Sekunden zu kontrollieren.
 
Mittlerweile hatten auch Gärner/Gärner zu Gall/Eisentraut aufgeschlossen. In der letzten Runde kam das LCR-Honda-Gespann der Gärners beim Anbremsen der Wolfskurve quer. Mit sehr viel Geschick konnten sie einen Unfall vermeiden, mussten aber das Rennen aufgeben. Rösinger/Kolloch feierten einen astreinen Start-Ziel-Sieg und gewannen damit auch mit zwei Punkten Vorsprung auf Ducouret/Herman den ersten Meistertitel der neu formierten Internationalen Sidecar Trophy.
 
Schmitz/Lehnertz schnappten sich den zweiten Platz, gefolgt von Gall/Eisentraut. Einen tollen vierten Platz konnte das Ehepaar Gierlinger verbuchen. Sebastian Winter/Steffen Werner durften sich auf Rang 5 über ihr bestes Saisonergebnis freuen. Diana und Markus Schwegler mussten lange darauf warten, bekamen aber in Frohburg für den dritten Platz in der Trophy-600-Wertung den längst verdienten ersten Pokal der Saison.

Das Podium in Frohburg wurde komplett von der «Trierer Sidecargang» belegt. Rösinger, Gall und Schmitz leben alle in Trier und der näheren Umgebung. Bereits zum Frühjahrs-Trainingslager bei «Carlos» in Val de Vienne wurde ein gemeinsames Bild der drei Teams geknipst, aber ein solches Siegerfoto ist für alle nicht mehr zu toppen, die sich zwar auf der Strecke nichts schenken, aber zuhause mehrmals in der Woche die Köpfe zusammenstecken.
 

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