Reiterberger: Wieso soll Smoli nicht wieder gewinnen?
Martin Smolinski (li.) mit Markus Reiterberger
Speedway und Sandbahn fährt Markus Reiterberger nur zum Hobby. Doch wer den 26-Jährigen in Landshut, Olching, Mühldorf oder Pfarrkirchen schon gesehen hat, dem wird schnell klar, dass er auch im Bahnsport hätte Karriere machen können.
Doch Reiti verschlug es auch dank seines Mentors Ralf Waldmann (20 GP-Siege, 5 Mal Top-3 in der WM) auf die Straße; als dreifacher Deutscher Meister, Europameister und BMW-Werksfahrer in der Weltmeisterschaft gehört er zu den erfolgreichsten deutschen Superbike-Piloten.
«Viele Straßenrennfahrer meinen, im Speedway fährt man nur im Kreis», erzählte Reiterberger SPEEDWEEK.com. «Aber das kannst du vergessen, das ist richtig schwierig. Driften und ein bisschen rumrutschen kann jeder gute Motorradfahrer. Aber den Griff und den richtigen Drift finden, und das Motorrad volle Lotte im Kreis an der Bande rumhauen, sechs Zähne schneller als jeder Hobbyfahrer, das ist eine andere Welt. Und man muss auch starten können. Man kann nicht einfach im Drift ein bisschen mitrutschen. Genauso ist es im Straßenrennsport, auch dort braucht man gute Leute und gutes Material. In jeder Weltmeisterschaft ist alles auf sehr hohem Niveau, da kommen nur die Besten hin.»
Die Bahnsport-Szene verfolgt der Obinger aufmerksam, natürlich auch die Karriere seines bayerischen Landsmanns Martin Smolinski. Dieser liegt nach einem Trainingssturz derzeit in Leipzig in der Klinik und hofft auf schnelle Genesung, wenn der Speedway-GP im Sommer oder Herbst nach Corona hoffentlich beginnt. Smoli mischt als einziger Deutscher in den Top-15 der Welt mit.
«Martin ist auf alle Fälle der beste deutsche Speedwayfahrer», ist Reiterberger überzeugt. «Er ist sehr talentiert. Ich hoffe, dass er das Umfeld und die Voraussetzungen besser machen kann als damals, als er aus dem Grand Prix rausgefallen ist. Ich wünsche ihm, dass er im Grand Prix bleibt, das beste Material hat und die Weltspitze aufmischen kann. In Deutschland ist es für einen Speedwayfahrer sehr schwierig, er hat es weit gebracht. Damit er vorne mitfahren kann, muss alles gut zusammenpassen. Er hat schon einen Grand Prix gewonnen, wieso soll er das nicht noch einmal schaffen? Martin probiert ständig und arbeitet daran, dass es nach vorne geht. Für Deutschland ist es gut, dass wir einen Fahrer vorne dabei haben, vielleicht kommen dann auch aus dem Nachwuchsbereich wieder welche.»