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1. Geisterrennen: «Das geht in die Geschichte ein»

Von Manuel Wüst
Sieger Ronny Weis

Sieger Ronny Weis

Der MC Meißen hat als erster Club in Deutschland ein Speedwayrennen ohne Fans veranstaltet. Ronny Weis hat das Rennen nicht nur gewonnen, der Sachse war auch stark in die Organisation eingebunden.

Das erste Speedwayrennen in Deutschland 2020 brachte dem MC Meißen viel Beachtung. Sogar Medienvertreter aus dem Ausland hatten Interesse an der Veranstaltung in der sächsischen Stadt unweit von Dresden, was für den dortigen MC nicht alltäglich ist. Der Aufwand für den MC Meißen war enorm, denn die Auflagen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mussten eingehalten werden.

«Der Aufwand war nicht mit einem normalen Rennen zu vergleichen», berichtete Sieger Ronny Weis, der sich im Club selbst stark einbringt. «Im Fahrerlager mussten die Boxen vergrößert werden, um den Mindestabstand einhalten zu können. Und mit den Behörden musste viel intensiver zusammengearbeitet werden.»

Waren gewisse Abläufe wie die Einladung der Fahrer mit einem normalen Speedwayrennen vergleichbar, so war bei diesem Event der enge Kontakt mit verschiedenen Behörden wie dem Gesundheits- und Ordnungsamt besonders. «Es mussten alle innerhalb von drei Wochen ihr Okay geben», so Weis. Selbst alltägliche Einrichtungen mussten aufgrund der Corona-Vorschriften umgebaut und Desinfektionsmöglichkeiten geschaffen werden. «Ich denke, es wurde alles super gelöst. Wenn man will, geht auch was.»

Sportlich brachte der MC Meißen fünf Klassen auf die Bahn und lieferte einen vollen Renntag unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. «Wir haben super Läufe gesehen, alle waren heiß, dass sie endlich wieder ans Startband durften», blickte Weis zurück. «In dreieinhalb Stunden war das Speedwayrennen gelaufen und wir bekamen Lob von allen Seiten.»

Das erste Geisterrennen der Geschichte darf aus organisatorischer und sportlicher Sicht als Erfolg gewertet werden und wird in Erinnerung bleiben, wie Ronny Weis festhielt. «Wir wollten als MC Meißen ein Zeichen setzen, um wieder zum normalen Leben zu kommen und unseren Sport zu betreiben», so der Sachse im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das Erinnerungsbild mit den Masken kommt bei uns in den Clubraum, das geht in die Geschichte ein. Die Arbeit hat sich gelohnt, wir haben das für die Kinder gemacht.»

Weil die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern entfielen, bat der Club um Spenden zur Durchführung des Rennens. «Das Finanzielle steht natürlich auf einem anderen Blatt, auch wenn viele, die am Rennen beteiligt waren, auf ihre Gage verzichtet haben», bemerkte Weis, der in dieser Woche erneut im Meißener Speedwaystadion sein wird. «Es wird ein zweitägiges Trainingscamp geben. Es ist ja eh alles aufgebaut und manche Fahrer machen ein paar Tage Urlaub hier und kommen dann wieder zum Training.»

Gefahren wird auf dem Meißener Oval diese Woche Mittwoch und Donnerstag.

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