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Wildcards für den Speedway-GP 2018: Die Favoriten

Von Ivo Schützbach
Nur die Top-8 des Speedway-GP 2017 qualifizieren sich automatisch für die nächste Saison. Mit Nicki Pedersen, Greg Hancock und voraussichtlich Chris Holder gehören drei Weltmeister nicht dazu.

Kommen sie ohne Verletzung durch die Saison, können sich Jason Doyle, Patryk Dudek, Maciej Janowski, Fredrik Lindgren, Tai Woffinden und Emil Sayfutdinov ihres Platzes in den Top-8 der Gesamtwertung recht sicher sein. Nur die Top-8 sind für die nächste Saison automatisch gesetzt.

Zittern müssen Bartosz Zmarzlik (82 Punkte), Martin Vaculik (80), Matej Zagar (73), Chris Holder (66), Antonio Lindbäck (64) und Piotr Pawlicki (63) auf den Gesamträngen 7 bis 12. Diese sechs kämpfen um zwei Plätze.

Wer es nicht in die Top-8 schafft, muss auf eine der vier Dauer-Wildcards von Promoter BSI hoffen. Dieser wird nicht nur auf die Leistungsfähigkeit der Fahrer achten, sondern auch darauf, wo sie herkommen und was sie darstellen. Niemand zweifelt daran, dass die verletzten mehrfachen Weltmeister Nicki Pedersen und Greg Hancock eine Wildcard bekommen. Als Däne und Amerikaner passen sie außerdem perfekt ins Konzept. Dasselbe gilt für den Australier Chris Holder, falls er die Top-8 verpasst. Den vierten Platz wird wohl der Slowake Vaculik, der Slowene Zagar oder ein Schwede oder Däne bekommen. Einen Deutschen hat BSI nicht auf der Rechnung.

Die Nationenverteilung stand heute: 1 Australier, 4 Polen, 1 Schwede, 2 Briten, 2 Russen, 1 Slowake.

Ein zweiter Australier, ein Däne und ein Amerikaner sind wichtig. Gut möglich, dass BSI aus Marktsicht einen zweiten Schweden oder Dänen einem Slowaken oder Slowenen vorzieht, auch wenn sie es sportlich mehr verdient hätten.

SPEEDWEEK.om traf sich mit BSI-Manager Torben Olsen zum exklusiven Interview.

Torben, mit Pedersen, Hancock und voraussichtlich Holder werden drei Weltmeister auf eine Wildcard angewiesen sein.

Es ist wichtig, Weltmeister in der Serie zu haben. Es ist aber auch wichtig, die richtigen Jungs zu haben. Solche, die dem Sport helfen und sich auf der Bahn gut schlagen.

Fällt dir zum jetzigen Zeitpunkt ein Fahrer ein, der im Grand Prix sein müsste, es aber nicht ist?

Nein.

In Togliatti sahen wir einen großartigen Challenge. Es ist schön, Przemyslaw Pawlicki im Grand Prix zu haben, mit Artem Laguta kommt ein weiterer Russe hinzu. Und Craig Cook wird wohl den Platz von Patryk Dudek bekommen.

Mit diesen drei haben wir drei Neue im Grand Prix, dafür müssen drei jetzige gehen. Sich darüber jetzt Gedanken zu machen ist zu früh, weil sich die Top-8 ständig ändern können.

Bislang haben Pedersen und Hancock nicht entschieden, ob sie ihre Karriere nach ihrer derzeitigen Verletzung fortsetzen werden. Wie schwer wird der Rückschlag für den Speedway-GP, wenn er zwei so herausragende Charaktere verliert?

Beide sind mehrfache Weltmeister und verfügen über außerordentlich viel Charisma. Sie würden dem Grand Prix fehlen, das ist sicher. Sie haben viele Fans und sind ein wichtiger Teil des Sports. Gleichzeitig haben wir aber Youngster, die sich nach vorne kämpfen. Der Speedway-Sport wächst jedes Jahr – jeder muss irgendwann aufhören. Auch Rickardsson und Crump und Gollob haben eines Tages aufgehört.

Hattet ihr weniger Zuschauer im Jahr 1 nach Gollob?

In Gollobs letzter Saison fuhren wir das erste Mal in Warschau, alle Rennen dort waren ausverkauft. Damals und seither.

Ich kann keinen Rückgang an Interesse bei den Fans erkennen.

Das zeigt, dass der Sport größer ist als die Fahrer?

Das sage ich immer. Es ist großartig wenn es so ist, so muss es sein. Gleichzeitig werden solche Fahrer aber trotzdem vermisst.

Obwohl sich Pedersen und Hancock schon früh in der Saison verletzten, sprechen die Rennen auf der Bahn für sich. Die Leistungsdichte war noch nie so hoch. Im neunten Rennen in Teterow konnten wir den achten Sieger sehen.

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