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Strategiewechsel: Rennsport-Bekenntnis von Triumph?

Von Ivo Schützbach
Mit der Pole-Position beim Supersport-WM-Finale in Katar sorgte der Brite Luke Stapleford auf seiner Daytona 675 für eine faustdicke Überraschung. Für 2017 hofft er auf mehr Unterstützung von Triumph.

Triumph steht nach der Übernahme durch den britischen Immobilien-Milliardär John Bloor (73) finanziell auf soliden Beinen. Bloor hat von Anfang an eine vernünftige Nischen-Strategie verfolgt und sich auf den Bau von Zwei- und Dreizylinder-Motorrädern konzentriert. Er hat sich keine sündteuren Sportaktivitäten geleistet, sondern das Geld in die Entwicklung der Serienmaschinen investiert und mit einem geschickten Baukasten-System die traditionellen Triumph-Kunden angesprochen.

Für 2019 verhandelt Bloor mit WM-Vermarkter Dorna über einen Vertrag als alleiniger Motorenausrüster für die Moto2-Klasse und befindet sich in einer aussichtsreichen Position, Honda als Lieferanten abzulösen.

Triumph verfügt seit 2006 über die Daytona 675, in der Supersport-WM wurden von 2008 bis heute jedes Jahr Punkte erobert. Seit 2013 existiert eine Triumph Daytona 675R, denn Triumph will sich schrittweise ein sportliches Image verleihen, um weiter wachsen und neben den Cruiser-Bikes, Adventure-Modellen und Retro-Motorrädern auch ins Segment der Sportmotorräder einsteigen zu können.

Seit 1999 gibt es die Supersport-WM, bis Katar 2016 stand nie eine Triumph auf Pole-Position: Trotz starker Fahrer wie Chaz Davies, Garry McCoy oder Gianluca Nannelli im Sattel.

Es war der 25-jährige Luke Stapleford aus Ellistown in Mittelengland, dem dieses Kunststück Ende Oktober gelang. Zu größeren Taten reichte es in der arabischen Wüste nicht, nach verkorkstem Start stürzte Stapleford im Rennen bereits in der ersten Runde.

Triumph ist erste Wahl

Für 2017 hoffen Stapleford und sein Team Profile Racing auf mehr Unterstützung von Triumph. «Wir möchten auf zwei Fahrer aufstocken», sagte der Britische Supersport-Champion von 2015. Nach Informationen von SPEEDWEEK.com wird das Stefan Hill. «Ich kann noch nicht einmal sagen, mit welchem Hersteller wir weitermachen, wir reden mit mehreren. Dieses Jahr war ein Lehrjahr, nächstes Jahr müssen wir Resultate liefern und dafür Sorge tragen, dass wir in einer besseren Ausgangssituation sind. Wir wollen ab dem ersten Rennen regelmäßig aufs Podest fahren.»

«Zu den Jungs von Triumph pflegen wir eine hervorragende Beziehung, bislang spielte der Rennsport in ihrer Marketingstrategie aber keine Rolle», erklärte Stapleford. «Wir versuchen sie zu überzeugen und sie zurück in den Rennsport zu bekommen. Wenn uns das gelingt, bekommen wir mit dem Motorrad hoffentlich ein bisschen mehr Hilfe. Triumph unterstützt uns bereits, wenn du aber Sofuoglu schlagen willst... Problematisch ist, dass der 600er-Markt weiterhin schrumpft. Triumph ist meine erste Wahl, mit diesem Motorrad hat auch unser Team die meiste Erfahrung.»

Was der Triumph vor allem fehlt, ist Motorleistung. Auf dem Losail International Circuit vor den Toren Dohas verlor Stapleford auf der über ein Kilometer langen Geraden bis zu 15 km/h auf die Schnellsten.

Erstes positives Zeichen pro Racing: Der vierfache Superbike-Weltmeister Carl Fogarty wurde als Markenbotschafter gewonnen und warb bereits das ganze Jahr 2016 für die ikonische britische Marke.

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