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Lucas Mahias will Image-Wechsel: Pinker Helm muss weg

Von Ivo Schützbach
Nach vier von zwölf Rennen führt Yamaha-Werksfahrer Lucas Mahias die Supersport-WM souverän an. In Assen hat der hitzköpfige Franzose Rang 2 beinahe weggeschmissen.

Weltmeister Kenan Sofuoglu sorgte in Assen mit einem souveränen Sieg für die ersten WM-Punkte im vierten Rennen. Die ersten beiden hat der Türke verletzungsbedingt verpasst, in Aragón wurde er unschuldig in einen Sturz verwickelt.

Um Rang 2 stritten sich WM-Leader Lucas Mahias und sein französischer Landsmann Jules Cluzel (CIA Landlords Insurance Honda). Mahias sicherte sich Rang 2, der Yamaha-Werksfahrer rettete durch eine grobe Unachtsamkeit aber nur 0,005 sec Vorsprung ins Ziel.

Dass er seine R6 nach der Schikane aufs Hinterrad zog und ihm Cluzel deswegen um ein Haar vorbeifuhr, hatte nichts mit Abgebrühtheit zu tun, wie er SPEEDWEEK.com verriet. «In der letzten Runde zeigte mir meine Crew auf dem Pitboard nichts an, ich dachte, ich hätte eine kleine Lücke zu Cluzel», so der 28-Jährige. «Aber da war kein Vorsprung, obwohl ich in der letzten Runde heftig pushte. Ich habe Cluzel auch nicht gehört. Als ich sah, wie Kenan auf dem Hinterrad über den Zielstrich fuhr, machte ich das auch. Als ich Cluzel neben mir sah, war ich geschockt.»

Yamaha ist 2017 mit neuer R6 und offiziellem Team in die Supersport-WM zurückgekehrt, für Mahias sind die bislang gezeigten Leistungen keine Überraschung: «Die alte R6 war das beste Motorrad, ich fuhr schon vor zehn Jahren damit. Ganz sicher ist Yamaha die beste Firma – undenkbar, dass die neue R6 nicht besser wurde als die alte. Nach den ersten Runden mit der neuen Maschine war ich sehr zuversichtlich – das alte Bike ist perfekt, das neue noch besser! Das Team überrascht mich mehr als das Motorrad, für sie ist das eine neue Meisterschaft, das Bike ist neu und wir hatten kaum Wintertests. Sie sind ebenso wie Yamaha sehr motiviert, das Bike zu verbessern und die Meisterschaft zu gewinnen.»

Mahias weiß, dass Sofuoglu, obwohl er erst 25 Punkte auf seinem Konto und bereits 40 Punkte Rückstand hat, im Titelkampf ein harter Gegner sein wird: «In Assen konnte Kenan Risiko eingehen, weil er davor null Punkte hatte. Seine einzige Chance um noch Weltmeister zu werden war, alles zu riskieren und das Rennen zu gewinnen. Ich war in einer anderen Situation, ich kam mit einem kleinen Vorsprung als WM-Leader nach Assen. Es wäre dumm gewesen zu stark zu pushen und zu stürzen, nur um das Rennen zu gewinnen. Mein Ziel ist der WM-Titel. Klar ist aber auch: Gewinnt Kenan die restlichen Rennen und ich werde immer Zweiter, dann ist er Weltmeister. Für den Moment passt meine Strategie, auf anderen Strecken muss ich sie aber möglicherweise anpassen.»

Auffällig am Franzosen: Er fährt als Einziger im Superbike-Fahrerlager mit einem pinkfarbenen Helm. «Ich mag die Farbe, zu Beginn meiner Karriere war auch mein Bike pink», schmunzelte er. «Als Yamaha-Werksfahrer kann ich aber nicht in pinkem Leder fahren. Momentan arbeite ich daran, mein Image und die gesamte Kommunikationsstrategie zu ändern, da ist es nicht sehr sinnvoll, die Farbe Pink zu nutzen. Yamaha ist darüber nicht glücklich.»

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