Magny-Cours: Debütsieg von Tuuli, Mahias WM-Leader
Niki Tuuli gewann in Magny-Cours
Das Rennen der Supersport-WM in Magny-Cours fand ohne Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu statt. Der Kawasaki-Werkspilot stürzte in der Superpole und zog sich dabei einen mehrfachen Beckenbruch zu. Der 33-Jährige flog noch am Samstag in seine türkische Heimat, um sich dort operieren zu lassen. Nach seiner unglaublichen Aufholgjagd in der Gesamtwertung (in Portimão übernahm er die WM-Führung) ist eine erfolgreiche Titelverteidigung in weite Ferne gerückt.
Doch auch Sofuoglus legitimer Nachfolger an der WM-Spitze, Yamaha-Pilot Lucas Mahias, war nach einem Crash im dritten Training nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und startete nur von der elften Position – nach einem Fast-Sturz in der ersten Runde fiel der Franzose sogar auf Platz 17 zurück. Aber Mahias biss auf die Zähne und pflügte mit schnellen Rundenzeiten durchs Feld und sah als Vierter das karierte Tuch. Das reichte, um Sofuoglu die WM-Führung abzunehmen.
Der Asphalt war bei Rennstart trocken, doch dunkle Wolken hingen über dem Circuit Nervers aus denen bereits bei Rennstart vereinzelte Tropfen fielen. Bereits auf der Warm-up-Lap ging die Kawasaki von Gino Rea kaputt.
An der Spitze kämpften von der ersten Runde an die Yamaha-Asse Federico Caricasulo und Niki Tuuli um den Sieg. Erst in den letzten zwei Runden setzte sich der Finne um weniger Meter ab und fuhr seinen ersten Sieg in der Supersport-WM ein. Platz 2 ging an Werkspilot Caricasulo, als Dritter komplettierte MV Agusta-Pilot PJ Jacobsen das Podium.
Als Fünfter und damit bester Honda-Pilot kreuzte Lokalmatador Jules Cluzel die Ziellinie, die beste Kawasaki wurde von Michael Canducci (7.) pilotiert.
So lief das Rennen
Start: Morais vor Tuuli und Caricasulo. Dann Xluzel, Watanabe und Bergmann. Mahias auf Platz 11.
Runde 1: Morais weiter vorne, dann unverändert Tuuli, Caricasulo, Cluzel und Bergmann. Schrecksekunde für Mahias, der beinahe stürzte und auf Platz 17 zurückfällt.
Runde 2: PJ Jacobsen vorbei an Bergmann auf Platz 5 – aber schon 1,4 sec zurück. Mahias mit schnellster Rennrunde wieder auf 14 in den Punkten.
Runde 3: Top-5 unverändert, Jacobsen in 1:42,504 min schnellster Mann auf der Strecke. Mahias auf Platz 12.
Runde 4: Tuuli zeigt seinem Kallio-Teamkollegen das Vorderrad, bleibt aber dahinter. Mahias fährt im Getümmel in 1:42,457 min die schnellste Rennrunde.
Runde 5: Morais vorne, Caricasulo schnappt sich Platz 2 von Tuuli. Cluzel lauert als Vierter. Mahias auf elf.
Runde 6: Caricasulo und Tuuli vorbei an Morais. Jacobsen jetzt Vierter vor Cluzel. Mahias schon Neunter!
Runde 7: Tuuli erstmals in Führung, Morais fällt hinter Jacobsen und Cluzel auf Platz 5 zurück. Mahias 4,7 sec zurück auf Platz 7.
Runde 8: Tuuli, Caricasulo und Jacobsen innerhalb 0,9 sec. Cluzel 2,2 sec zurück.
Runde 9: Sturz Watanabe in Kurve 15.
Runde 10: Tuuli und Caricasulo jagen sich gegenseitig, nur Jacobsen (3.) und Mahias /7.) fahren ähnliche Rundenzeiten.
Runde 11: Mahias (5.) mit schnellster Rennrunde (1:42,309 min) vorbei an Morais (6.) und Canducci (7.).
Runde 13: Jacobsen (3.) verliert den Anschluss – schon 1,8 sec hinter der Spitze. Cluzel und Mahias kämpfen um Platz 4.
Runde 14: Tuuli hat Caricasulo um 0,9 sec distanziert, Jacobsen 2,2 sec zurück. Mahias (4.) hat sich gegen Cluzel durchgesetzt, der auch von Morais überholt wird.
Runde 15: Caricasulo mit schnellster Rennrunde (1:42,196 min) wieder am Hinterrad von Tuuli. Jacobsen 3 sec zurück einsamer Dritter. Mahias sicherer Vierter.
Runde 17: Morais, Cluzel, Zanetti und Canducci kämpfen um Platz 5, sonst sind die Positionen bezogen.
Runde 19: Tuuli gewinnt sein ersten SSP-Rennen, dann Caricasulo und Jacobsen. Mahias übernimmt mit Platz 4 wieder die WM-Führung. Dann Cluzel, Zanetti, Canducci, Morais, Smith, Stapleford, Okubo, Bergman, Soomer, Baldolini, Gamarino.