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SSP-Finale ohne Sofuoglu – ist dieser Titel wertlos?

Von Kay Hettich
Kenan Sofuoglu gleitet der sechste WM-Titel durch die Finger. Lucas Mahias ist nun der Favorit

Kenan Sofuoglu gleitet der sechste WM-Titel durch die Finger. Lucas Mahias ist nun der Favorit

Die beiden letzten Saisonrennen der Supersport-WM 2017 finden ohne Kenan Sofuoglu statt. Der neue Weltmeister wird sich der Behauptung ausgesetzt sehen, dass er nur deswegen den Titel abräumen konnte.

Kenan Sofuoglu ist der erfolgreichste Supersport-Pilot aller Zeiten und war auch in der Saison 2017 der Pilot, der den Ton angab.

Der fünffache Weltmeister hatte die ersten beiden Saisonrennen in Australien und Thailand verletzungsbedingt verpasst, im dritten Rennen in Aragón war er von Federico Caricasulo ins Aus geschossen worden und stand damit nach drei Rennen mit null Punkten da. Anschließend folgte eine sensationelle Aufholjagd mit fünf Siegen und einem zweiten Platz. Seit dem Meeting in Portimão führte er die Gesamtwertung vor Yamaha-Pilot Lucas Mahias an.

Doch durch Sofuoglus Unfall in der Superpole in Magny-Cours (dreifacher Beckenbruch) ist seine Saison vorzeitig beendet, neuer WM-Leader ist wieder Mahias, der nun auch der Favorit auf den WM-Titel ist.

So schnell der Franzose auch ist: Im direkten Duell zog er gegen den Rekordweltmeister stets den Kürzeren. Was wird dieser Titel wert sein?

Das weiß auch der 28-jährige Yamaha-Pilot. «Es tut mir wirklich leid für Kenan – ich hätte mich lieber mit ihm duelliert. Es ist immer besser, wenn zwei Fahrer um einen Titel kämpfen», sagte Mahias. «Derzeit denke ich jedoch noch nicht an den Titel, sondern möchte weiter meinen Plan verfolgen und versuchen, jedes Rennen zu gewinnen.»

Mahias erlebte bei seinem Heimrennen selbst eine Achterbahn der Gefühle. Im dritten Training musste er einen schlimmen Sturz wegstecken, in der Superpole streikte sein Motorrad. Als er im Rennen nur als 19. aus der ersten Runde kam, schien eine Top-Platzierung bereits verloren. Als Vierter im Ziel führt er aber nun die Gesamtwertung wieder an.

«Glücklicherweise habe ich den Crash gut überstanden. Der Samstag war ein wirklich schlechter Tag, es ist unglaublich, was Sonntag passierte», erklärte Mahias. «Ich startete als Zwölfter und hatte einige schwere Runden zu überstehen. Als ich mich auf dem 19. Platz wiederfand, versuchte ich ruhig zu bleiben und wieder zu pushen. Es wurde ein großartiges Ergebnis.»

Bereits in Jerez kann Lucas Mahias Weltmeister werden – weil Sofuoglu (nur neun Punkte Rückstand) nicht antreten wird. Sein nächster Widersacher, der Südafrikaner Sheridan Morais (Yamaha), liegt 32 Punkte zurück.

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