MV Agusta mit neuen Fahrern: WM-Titel nach 44 Jahren?
MV Agusta: Ein Name, so klingend wie die besten Kompositionen von Giuseppe Verdi. Ein Synonym für Erfolg im Rennsport, untrennbar verbunden mit dem großartigen Giacomo Agostini, der im Grand-Prix-Sport unfassbare 13 WM-Titel für die italienische Nobelmarke eroberte.
Zwischen 1948 und 1976 gewann MV Agusta über 3000 Rennen und insgesamt 63 WM-Titel, den letzten eroberte Phil Read 1974 in der 500er-Klasse. Der letzte Podestplatz im GP-Sport gelang 1976, seither herrscht Grabesruhe.
Seit 2005 sorgt der Hersteller aus Varese wieder für sportliche Schlagzeilen. Bis 2009 wurden im Superstock-1000-Cup 4 Siege, 13 Podestplätze, 7 Pole-Positions und sechs schnellste Rennrunden eingefahren. In der Superbike-WM blieb MV Agusta 2004 und 2005 punktelos, der Österreicher Christian Zaiser holte 2007 für MV mit Platz 15 in Misano den ersten Punkt in der Superbike-WM.
Erst mit der Verpflichtung von Leon Camier 2015 hinterließ MV Agusta in der 1000er-Klasse einen bleibenden Eindruck, der Engländer kratzte mehrfach am Podium, kam aber nie über Rang 4 hinaus.
In der Supersport-WM ist MV Agusta deutlich erfolgreicher. Am 26. Mai 2013 eroberte Roberto Rolfo mit Rang 3 in Donington Park den ersten Podestplatz seit 37 Jahren in einer Weltmeisterschaft. Seither gelangen neun Siege und 36 Podestplätze.
2014 und 2016 wurde der Franzose Jules Cluzel mit der F3 Vizeweltmeister, Lorenzo Zanetti 2015 WM-Dritter. 2017 hatte Patrick Jacobsen vier Nullrunden wegen technischer Gebrechen zu verzeichnen, zu WM-Rang 3 fehlten ihm am Ende 47 Punkte.
Nach dem Wechsel von Jacobsen in die Superbike-WM zu Triple-M Honda, verpflichtete MV Agusta die beiden Haudegen Ayrton Badovini (31) und Raffaele De Rosa (30). Beide wären lieber Superbike-WM gefahren, fanden für 2018 aber keinen Platz in einem erfolgversprechenden Team.
Mit der MV Agusta F3 können sie um den WM-Titel kämpfen, sofern das 675-ccm-Bike hält.
«Ich fühle mich wie neue geboren, diese Chance gibt mir einen starken Boost für die neue Saison», unterstreicht Badovini. «In einem offiziellen Team zu fahren, mit Top-Leuten und besten technischen Voraussetzungen, ist großartig. Es fühlt sich an wie 2010, als ich Superstock-Champion wurde.»
De Rosa ergänzte: «Es ist eine Ehre für mich, das offizielle MV-Agusta-Team repräsentieren zu dürfen. Auch wenn ich gerne noch eine weitere Saison Superbike-WM gefahren wäre, freue ich mich riesig. Die F3 gehörte schon immer zu den Top-Bikes, mit ihr bin ich natürlich hochmotiviert.»