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Vorbild VR46: Was Sofuoglu nach dem Rücktritt plant

Von Ivo Schützbach
Kenan Sofuoglu (li.) mit seinem Schützling Toprak Razgatlioglu

Kenan Sofuoglu (li.) mit seinem Schützling Toprak Razgatlioglu

Kenan Sofuoglu erhält von der türkischen Föderation viel Geld, um einheimische Fahrer in die Weltmeisterschaft zu bringen. Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti spricht von einer langjährigen Zusammenarbeit.

Für die Saison 2017 erhielt das Team Kawasaki Puccetti von der türkischen Motorrad Föderation TMF 975.000 Euro, die Unterstützung dieses Jahr dürfte ähnlich ausfallen. «2013 begannen wir mit der türkischen Föderation zu arbeiten, wir wollen Talente aus der Türkei nach oben bringen», schilderte Teamchef Manuel Puccetti SPEEDWEEK.com im Vier-Augen-Gespräch. «Das Geld von der türkischen Föderation ist dazu da, diesem Projekt zu helfen. Kenan Sofuoglu leistet viel, um jedes Jahr Talente zu finden. Das Geld ist nicht nur für den Rennsport gedacht, sondern auch für die Unterbringung der Fahrer, für ihr Training, dass sie Supermoto fahren können und so weiter. Kenan nimmt das Sportlerleben der türkischen Talente komplett in die Hand. Zusammen schauen wir, dass die Youngster auf der Rennstrecke die bestmöglichen Voraussetzungen vorfinden. Es ist unglaublich, dass er immerzu sehr gute Talente findet. Kenan bekam das Geld, um türkischen Fahrern zu helfen – von Moto3 über den Red Bull Rookies Cup, von Asien bis in SBK. All’ das ist langfristig ausgelegt. Das Ziel ist, letztlich einen so starken Fahrer wie Kenan zu finden. Das ist schwierig. Er ist so stark und charismatisch.»

Die Karriere von Sofuoglu, dem erfolgreichsten Fahrer der Supersport-Weltmeisterschaft, neigt sich dem Ende zu. Nach mehreren schweren Verletzungen wird der 33-Jährige beim kommenden Event in Imola (11. bis 13. Mai) sein letztes Rennen fahren.

«Unser Plan ist, noch viele Jahre zusammen zu arbeiten, auch Kawasaki will mit ihm weitermachen», hielt Puccetti fest. «Kenan arbeitet daran, weitere türkische Fahrer in die Weltmeisterschaft zu bringen, wahrscheinlich nächstes Jahr in den beiden Supersport-Klassen. Er betreibt dieses Nachwuchsprogramm mit Red Bull und der türkischen Föderation. Das ist wie die Academy von Rossi, nur etwas kleiner. Er möchte, dass die besten Fahrer aus seinem Land in meinem Team fahren.»

Sofuoglu ist in der Türkei bekannt wie nur wenige andere einheimische Sportler, zu Präsident Erdogan pflegt er regelmäßigen persönlichen Kontakt.

Puccetti erklärte: «Kenan veranstaltet zusammen mit Red Bull jedes Jahr für ein oder zwei Tage ein Sichtungstraining auf seiner privaten Rennstrecke, dazu lädt er 100 Fahrer ein. All’ das ist durch die Unterstützung der türkischen Föderation möglich. In Italien oder Spanien ist es viel schwieriger, so ein Projekt zu etablieren. In der Türkei gibt es keine Motorsport-Historie, deshalb unternimmt die Föderation viel, um aus zahlreichen jungen Fahrern die Talente herauszufiltern. Wenn Kenan aufhört, wird er sich 100-prozentig diesem Projekt widmen. Er ist sehr stark und sehr clever, er weiß, wie man junge Fahrer motiviert und wird sich um diese als Manager kümmern.»

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