Crash Anthony West: «Ohne Airfences wäre ich tot»
Anthony West wurde nach seinem Sturz Freitag in der Früh nach Assen ins Krankenhaus gebracht, am Nachmittag traf sich SPEEDWEEK.com mit ihm in der Hospitality des GoEleven-Teams. Der Evergreen hatte sich grade mit einem Teller Nudeln gestärkt, essen musste er mit links, der rechte Arm ist eingegipst.
Der furchterregend aussehende Sturz passierte im ersten freien Training vor der Schikane vor der Start-Ziel-Geraden. «Ich ging vom Gas, der Motor lief aber Vollgas weiter», schilderte West. «In der letzten Kurve vor der Schikane bist du im vierten oder fünften Gang auf Vollgas. Ich zog die Bremse und versuchte das Motorrad in einen Sturz zu zwingen. Ich bremste so stark wie möglich, dann rutschte mir das Vorderrad weg, ich kam nicht schnell genug vom Motorrad weg. Der Motor schob voll weiter, obwohl ich die Bremse so stark wie möglich zog. Es ist so etwas von beängstigend, wenn du auf eine Kurve zufährst, das Gas nicht zu geht und dann eine Mauer kommt.»
Noch ist unklar, weshalb der Motor Vollgas weiterlief. «Der Motor sieht innen aus, als wäre er am kaputtgehen gewesen, von innen zerschlug es die Drosselklappen», erzählte West. «Irgendwas blieb stecken und die Drosselklappen blieben auf. Wäre das nicht passiert, wäre der Motor wahrscheinlich in der nächsten Kurve verreckt. Ich krachte mit dem Rücken in die Airfences. Ich war so schnell – wäre dort eine Mauer gestanden, wäre ich sicher tot. Ich bin so hart eingeschlagen, ich konnte nicht atmen. Das ist beängstigend. Mir tut alles weh, rechts habe ich die Elle gebrochen, knapp hinter dem Handgelenk. Ich fragte die Ärzte, wie der Arm schnellst möglich heilt, damit ich in drei Wochen in Imola fahren kann. Sie sagten mir, dass sie den Bruch mit einer Schraube fixieren können, er deswegen aber nicht schneller heilt. Also haben wir den Arm so eingegipst. Vielleicht kann ich in Imola fahren – ich versuche alles.»