MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Sandro Cortese nach Donington-Sieg auf Titelkurs

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese führt die Weltmeisterschaft an

Sandro Cortese führt die Weltmeisterschaft an

Zur Halbzeit der Supersport-WM 2018 führt Sandro Cortese aus dem Team Kallio Yamaha die Gesamtwertung an. Am Samstagabend dachte der Schwabe noch, dass ihm der rechte Arm abstirbt.

Sandro Cortese kam mit vier Punkten Rückstand auf die WM-Spitze nach Donington Park, nach seinem zweiten Sieg in diesem Jahr nach Buriram liegt der 28-Jährige sieben Punkte voraus. Dabei hatte er an Donington Park gar keine so großen Erwartungen, Sandro fuhr zum letzten Mal vor zehn Jahren mit der 125er dort.

«Bis Sonntagmorgen war es schwierig zu glauben, dass ich gewinnen kann», erzählte Cortese SPEEDWEEK.com. «Ich hatte arge Schwierigkeiten mit dem Wind, nach zwei Runden fahren war ich körperlich kaputt. Der Wind war sehr stark und das Motorrad nicht bereit dafür. Samstagabend war uns klar, dass wir etwas ändern müssen. Das Motorrad muss über 20 Runden fahrbar sein, sonst stirbt mir der rechte Arm ab. Also machten wir das Chassis agiler, ich war im Warm-up schneller als im Qualifying, da wusste ich, dass das die richtige Richtung war.»

Cortese konnte sich zusammen mit Jules Cluzel (NRT Yamaha) und Raffaele De Rosa früh von den Gegnern absetzen, als er an Cluzel vorbei war, fuhr der Moto3-Weltmeister von 2012 den Sieg souverän nach Hause.

«Mein Start war gut, was in der Vergangenheit nicht immer meine Stärke war», grinste der Kallio-Yamaha-Pilot, der von Startplatz 3 kam. «Cluzel hat immer gute Starts, mein Ziel war, gleich hinter ihm zu sein. Ich wusste, dass wir hohen Speed haben und dachte, dass wir vielleicht wegfahren können. Dass De Rosa wieder dabei war, hat mich überrascht. Nach fünf Runden wollte ich Cluzel überholen, damit er nicht in seinen Rhythmus kommt. Aber er ist unheimlich schwer zu überholen, weil er so spät bremst und die Kurven so spitz anfährt. Er killt den Speed in der Kurvenmitte, fährt aber einen brutal guten Ausgang. Das ist das Gegenteil von dem was ich mache, ich bin schnell in der Kurve. Er kam einmal sehr weit nach außen, ich machte die Bremse auf und fuhr ihm innen durch. Dann gab es den ungewollten Rempler, das war keine Absicht, so etwas ist nicht meine Intension. Aber es war hilfreich, dass ich gleich vorbei war. Dann pushte ich vier Runden lang, kam aber nicht weg. Also hielt ich meinen normalen Speed und pushte vier Runden vor Schluss noch mal. Das ging auf, ich konnte eine kleine Lücke herausfahren.»

Cortese gewann mit 1,377 sec Vorsprung auf Cluzel, De Rosa komplettierte das Podest. Randy Krummenacher, als WM-Leader nach England gekommen, wurde Vierter, fiel im Gesamtstand mit seinen jetzt 94 Punkten aber hinter Cortese (102) und Cluzel (95) zurück.

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