Villicum: Jules Cluzel bezwingt Sandro Cortese knapp
Das Podium in Villicum wie zuletzt in Magny-Cours: Sandro Cortese, Jules Cluzel und Lucas Mahias (v.l.)
Die Kulisse mit dem sich hinter dem Circuit San Juan Villicum auftürmenden und schneebedeckten Gebirge ist einzigartig. Das Wetter präsentierte sich zum Rennen der Supersport-WM sonnig und mit 22 Grad freundlich. Die Tribünen waren gut gefüllt. Perfekte Bedingungen für einen faszinierenden Renntag.
Und ein gutes Pflaster für die deutschsprachigen Piloten: WM-Leader Sandro Cortese ging von der dritten Position in das Rennen, Thomas Gradinger von Startplatz 5 und Randy Krummenacher als Sechster. Chris Stange fuhr in der Superpole als 15. seine bisher beste Startplatzierung heraus.
Ausgerechnet Corteses WM-Rivale Jules Cluzel erwischte aber den besten Start und führte das Rennen ab der ersten Runde an; an seinem Hinterrad Weltmeister Lucas Mahias, Corentin Perolari und Cortese. Die Pace von Cluzel war so hoch, dass es bis Runde 15 dauerte, bis in der Spitzengruppe das erste Überholmanöver probiert wurde. Cortese, inzwischen Zweiter, versuchte bis zum Schluss, Cluzel den Sieg abspenstig zu machen, doch der Franzose zog seinen Stiefel eisern durch und gewann mit 0,240 sec zwar knapp, aber verdient vor dem Kallio-Yamaha-Piloten und Mahias.
Für Cluzel war es der 17. Supersport-Sieg seiner Karriere und sein 40. Podium.
Die Titelentscheidung ist somit auf das Saisonfinale in Katar (28. Oktober) verschoben, Cortese führt mit 6 Punkten Vorsprung auf Cluzel. Weltmeister Lucas Mahias kann seinen Titel nicht mehr erfolgreich verteidigen.
Ein feines Rennen zeigte Thomas Gradinger, der sich im Vergleich zur Superpole um eine Position verbesserte und als Vierter die Ziellinie kreuzte. Bereits in Magny-Cours erreichte der Österreicher Platz 4.
Der Schweizer Randy Krummenacher fand erst nach einigen Runden ins Rennen und kämpfte sich unermüdlich nach vorne. Am Hinterrad von Corentin Perolari (GMT94) endete die Aufholjagd auf Platz 6.
Sein bisher bestes Rennwochenende in der Supersport-WM krönte Christian Stange mit einer weiteren Punkteplatzierung – Platz 14.
So lief das Rennen:
Start: Mahias vor Cluzel und Perolari. Cortese auf 5, dann Gradinger und Krummenacher. Stange auf 14. Sturz von Caricasulo.
Runde 1: Cluzel neuer Führender, dann Mahias, Perolari und Cortese. Gradinger auf 6, Krummi nur noch Achter.
Runde 2: Cluzel, Mahias, Perolari und Cortese innerhalb einer Sekunde. Schnellste Rennrunde durch Gradinger in 1:45,122 min. Stange auf P15.
Runde 3: Perolari drängelt bei Mahias, die Top-3 innerhalb von 0,4 sec. Krummi (8.) schnellste Rennrunde in 1:45,000 min. Stange (16.) verliert eine Position.
Runde 4: Perolari in 1:44,763 min weiter auf Platz 3. Sturz Van Straalen – der Ersatzmann von Anthony West.
Runde 5: Cortese (4.) verkürzt in 1:44,373 min auf 0,8 sec Rückstand.
Runde 6: Die Top-4 innerhalb 0,7 sec. Krummenacher (7.) kommt endlich an Badovini vorbei. Die MV Agusta von Raffaele De Rosa gibt wieder einmal den Geist auf.
Runde 7: Cluzel und Mahias vorne, Cortese vorbei an Perolari auf Platz 3. Gradinger (5.) schon 2,4 sec zurück. Krummi Sechster. Stange auf 14.
Runde 8: Schnellste Rennrunde Mahias in 1:44,280 min.
Runde 9: Cortese in 1:44,231 min noch einmal schneller als der Weltmeister. Gradinger nur noch 0,5 sec hinter Perolari (4.).
Runde 10: Cluzel und Mahias setzen sich leicht von Cortese ab. Krummi (6.) schon 5,5 sec zurück. Stange auf Platz 14.
Runde 11: Die Top-3 innerhalb 0,8 sec. Gradinger jetzt Vierter!
Runde 12: Schnellste Rennrunde Cortese in 1:44,187 min
Runde 14: Cluzel weiter mit konstant niedrigen 1:44er Rundenzeiten, denen Mahias und Cortese nur mit Mühe folgen können.
Runde 15: Cortese vorbei an Mahias auf Platz 2!
Runde 16: Cortese mit schnellster Rennrunde in 1:43,923 min! Mahias fällt zurück. Krummi (6.) am Hinterrad von Perolari angekommen. Stange weiter auf Platz 14.
Runde 17: Cortese in 1:43,818 min nur noch 0,6 sec hinter Cluzel.
Runde 18: Cluzel nur noch 0,3 sec vorne! Krummi noch immer hinter Perolari.
Runde 19: Cluzel gewinnt knapp vor Cortese, Mahias, Gradinger, Perolari und Krummenacher. Smith, Okubo, Barberá und Cresson komplettieren die Top-10. Chris Stange auf Platz 14.